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Mit dem novellierten Klimaschutzgesetz will die Bundes-regierung dafür sorgen, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral wird. Wie bewerten die Bürger*innen die Ziele und Maßnahmen für die Energie- und Verkehrswende? Wie hoch ist ihre Bereitschaft, aktiv daran mitzuwirken? Antworten gibt das „Soziale Nachhaltigkeitsbarometer 2023“ auf der Basis einer repräsentativen Umfrage.
Auf die Frage, wie die Regierung auf gleichzeitig ablaufende Krisen reagieren sollte, plädierten 48 % der Befragten für Klima-schutzmaßnahmen, mit denen sich gleichzeitig höhere Energiekosten finanziell ausgleichen lassen. 25 % vertraten die Meinung, dass die Erreichung der Klimaschutzziele im Vordergrund stehen müsste, auch wenn dies aufgrund höherer Preise mit Einschränkungen verbunden wäre. Im Gegensatz dazu sprachen sich 25 % für den Vorrang der finanziellen Entlastungen aus, selbst auf Kosten der Klimaschutzziele.
Eine Mehrheit der befragten Bürger*innen (58 %) erklärt, im eigenen Haushalt über keine weiteren Energieeinsparpoten-ziale zu verfügen. Lediglich ein Fünftel (19 %) kam zu einer
anderen Einschätzung. Die Möglichkeiten, Energie durch ein verändertes Mobilitätsverhalten einzusparen, werden von den Befragten besonders kritisch bewertet. 58 % erklärten, diese seien gering bis nicht vorhanden. Dagegen erkannten 41 % in diesem Bereich mittlere bis erhebliche Sparpotenziale. Der
Anteil von installierten Solarstromanlagen unter Eigenheim-besitzer*innen ist im Vergleich zu 2021 von 17 auf 28 % gestiegen. Auf Wärmepumpen setzen inzwischen 13 statt zuvor 9 %. Darüber hinaus hat sich der Anteil derjenigen, die ein
E-Auto gekauft haben, gegenüber 2021 von 5 auf 10 % erhöht. Trotzdem sehen sich weniger Menschen dazu in der Lage, ihre Mobilität künftig umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten. War noch in den letzten Jahren eine leichte Steigerung zu
ver-zeichnen (2021: 37 %, 2022: 44 %), so ist diese wieder rückläufig (2023: 37 %). 38 % halten ein umweltschonendes Mobilitätsverhalten für (sehr) unwahrscheinlich.
Die Proteste der Klimaaktivist*innen stoßen offenbar auf
wenig Gegenliebe. 59 % der Befragten zeigten (eher) kein
Verständnis. Rund zwei Drittel befürchteten negative Folgen für die gesellschaftliche Unterstützung des Klimaschutzes.
Die nach wie vor hohe Bereitschaft der Bürger*innen, den
Klimaschutz als eine der wichtigsten Herausforderungen anzuerkennen, sollte durch politische Instrumente weiter unterstützt werden, resümiert das Soziale Nachhaltigkeitsbarometer 2023. Unter anderem empfiehlt es weitere zielgruppenspezifische Informations- und Beratungsangebote.