Um gemeinwohlorientierte Organisationen bei ihrer Geldanlage zu unterstützen, hat die SozialBank einen innovativen Anlage-Navigator entwickelt, der einen ganz neuen Ansatz verfolgt. Im Mittelpunkt steht die Wissensvermittlung, die es Personen mit geringem Vorwissen im Bereich der Geld- und Wertpapieranlage ermöglicht, Hemmschwellen zu überwinden und mündige Anlageentscheidungen zu treffen. Sebastian Ketelsen und Carsten Graßhoff stellen den neuen „Questor“ näher vor.
Wie kam es zur Entwicklung der Anfragestrecke „Questor“?
Carsten Graßhoff: Die Idee für den „Questor“ entstand aus der Erkenntnis, dass viele gemeinwohlorientierte Organisationen unsicher in der Geldanlage sind, sobald es über ein Tagesgeld oder klassisches Festgeld hinausgeht. Mangels Zeit, ausreichender Informationsbasis oder aus Unsicherheit mit gemeinnützigkeitskonformen Geldanlagen bleiben Gelder oft ungenutzt. Hier setzt der „Questor“ an, indem er Informationslücken schließt und Vertrauen zum Thema Anlage aufbaut.
Was leistet der „Questor“?
Sebastian Ketelsen: Der „Questor“ ermöglicht gemeinwohlorientierten Organisationen einen bedarfsgerechten Zugang zur Geldanlage. Er vermittelt Wissen, reduziert die Komplexität und berücksichtigt die Kundenpräferenzen. Am Ende der Anfragestrecke erhält
der Nutzer ein leicht verständliches Dokument mit den wichtigsten Angaben inklusive einer möglichen Wertentwicklung der Geldanlage über verschiedene Zeiträume. Zusätzlich erfährt er, wer sein persönlicher Ansprechpartner vor Ort ist. Der Kunde kann die Abfrage bequem selbst oder mit einer Beraterin oder einem Berater auf Laptop, Smartphone oder Tablet durchführen. Der „Questor“ ersetzt keine Anlageberatung, sondern schafft die Ausgangsbasis für ein Anlagegespräch. Er baut Informationsbarrieren ab, verdichtet die Kundenpräferenzen und ermöglicht eine informierte Beratung.
Wie funktioniert der „Questor“?
Sebastian Ketelsen: Die Nutzer nennen ihre Präferenzen in vier Themenfeldern, um erste Eckpfeiler für ihre Geldanlageentscheidung zu setzen. Die Themenfelder sind „Rahmenbedingungen“, „Nachhaltigkeit“, „Zeithorizont und Werterhalt“ sowie „Zweckverwirklichung“. Unter „Rahmenbedingungen“ werden u. a. Sitz, Rechtsform und Anlagerichtlinien abgefragt. Bei „Nachhaltigkeit“ können Präferenzen zu Nachhaltigkeits- und Ausschlusskriterien angegeben werden. Des Weiteren werden der zeitliche Horizont, der gewünschte Geldanlagebetrag und Präferenzen zum Werterhalt – ob real, nominell oder eine konkrete Renditevorstellung besteht – sowie Ausschüttungswünsche zur Zweckverwirklichung eingetragen. Eine dynamische Grafik zeigt die Tendenz
der Wertentwicklung je nach Anlageform an. Abschließend erhält der Nutzer eine Zusammenfassung mit Visualisierung der möglichen Wertentwicklung.
Was ist das Besondere am „Questor“?
Carsten Graßhoff: Anders als ein Robo-Advisor fokussiert sich der „Questor“ auf die spezifischen Bedürfnisse gemeinwohlorientierter Organisationen. Sein spielerisches Nutzererlebnis unter Einbindung der Kundenbedürfnisse macht ihn so einzigartig.
Wie stellen Sie den Kundennutzen sicher?
Sebastian Ketelsen: Bei der Entwicklung haben wir konsequent darauf geachtet, den spezifischen Bedarf unserer Klientel im Auge zu behalten. Es wurden eine Reihe von Bankkunden einbezogen, die wertvolles Feedback gegeben haben. Die Weiterempfehlungsquote liegt bei 4,8 von 5 Punkten. Begleitet wurde das Vorhaben durch finstreet, eine IT- und Innovationsberatung aus Münster, die uns als externer Entwicklungs- und Designpartner unterstützt hat.
Sebastian Ketelsen
Senior Referent Innovation & Business Transformation
Carsten Graßhoff
Teamleiter Institutionelle Wertpapierberatung bei der SozialBank