Die Sozialbank hat den dritten Band ihrer Fachserie „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit in der Sozialwirtschaft“ veröffentlicht. Die Publikation widmet sich den zentralen Aspekten einer nachhaltigen Gestaltung von Sozialunternehmen – praxisnah und mit konkreten Handlungsempfehlungen. Von der Steigerung der ökologischen Nachhaltigkeit von Immobilien bis hin zur Verbesserung der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit im Betrieb werden konkrete Maßnahmen und deren Umsetzung praxisnah behandelt. Ebenso wird die Bedeutung einer verantwortungsvollen Unternehmensführung und eines digitalen Nachhaltigkeitsmanagements für Sozialunternehmen erklärt.
Nachhaltiges Bauen bedeutet, Verantwortung für die langfristigen Auswirkungen von Baumaßnahmen zu übernehmen. Ansätze für nachhaltiges Bauen beinhalten die Erhaltung von Bestandsbauten statt Neubauten ebenso wie die Errichtung von Smart Buildings mit energieeffizienten Technologien. Eine Kreislaufwirtschaft für Bauteile und die Integration von „lebendiger“ Architektur (z. B. Bäume, Pflanzen) fördern ebenfalls Nachhaltigkeit beim Bauen. Die Vorteile des nachhaltigen Bauens wie geringerer Reinigungsaufwand, höhere Lebensdauern und seltenerer Austausch von Bauteilen wirken sich über einen längeren Betrachtungszeitraum positiv auf die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung aus und können so entscheidende Wettbewerbsvorteile für soziale Träger sein. Für eine fundierte Entscheidungsfindung während des Planungs- und Bauprozesses empfiehlt es sich, sämtliche Schritte von Fachleuten begleiten zu lassen und immobilienbezogene Lebenszyklusanalysen als Grundlage einer Entscheidungsfindung zu nutzen.
Ökologisch nachhaltige Betriebsführung
Für eine ökologisch nachhaltige Betriebsführung ist die Beteiligung aller Mitarbeitenden essenziell. Wesentlich für den Erfolg ist das Nachverfolgen von Maßnahmen und deren Umsetzung sowie die Kommunikation des Fortschritts:
- Definieren Sie wesentliche Nachhaltigkeitsparameter für Ihren Betrieb in den Bereichen Energie, Mobilität, Reinigung, Beschaffung, Versorgung, Entsorgung.
- Erheben Sie einen Status quo als Ausgangsbasis.
- An die Arbeit: Setzen Sie entsprechende Maßnahmen um.
- Etablieren Sie einen Regelkreis zum periodischen Messen, Bewerten und Neuausrichten der Maßnahmen und damit der Nachhaltigkeitsziele.
Mehr Personal durch soziale Nachhaltigkeit
Ein Abbau von Kapazitäten infolge des akuten Personalmangels und ein daraus resultierender Rückgang der Erträge stellen eine erhebliche wirtschaftliche Gefahr für Einrichtungen dar. Soziale Organisationen und Unternehmen können mit Maßnahmen zur Förderung der sozialen Nachhaltigkeit Vorteile bei der Gewinnung und langfristigen Bindung von Mitarbeitenden erzielen.
Für das praktische Vorgehen empfiehlt es sich, ein besonderes Augenmerk auf die Attraktivität des eigenen Unternehmens als Arbeitgeber zu legen. Durch eine Ist-Analyse sollten soziale Risiken, Chancen und Herausforderungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette für Mitarbeitende, Kunden, Lieferanten und andere Interessengruppen identifiziert werden. Feedback- und Umfrageverfahren können dabei helfen, bestehende Probleme aufzudecken.
Im Anschluss daran kann in Zusammenarbeit mit Experten eine strategische Vision zur Förderung sozialer Nachhaltigkeit entwickelt werden. Dabei werden quantitative und qualitative Leistungskennzahlen festgelegt, um die soziale Nachhaltigkeit messbar zu machen. So können bei Bedarf zielgenaue Anpassungen entsprechender Maßnahmen vorgenommen werden.
Verantwortungsvolle Unternehmensführung
In der Praxis haben sich zentrale Empfehlungen für den Aufbau einer Governance bewährt:
- Entscheiden Sie sich für eine Mischung zwischen Standards und Pragmatismus.
- Definieren Sie eigene Kennzahlen.
- Gehen Sie sukzessive bei der Umsetzung von Maßnahmen vor.
- Konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Steuerungsziele
- Binden Sie das Change-Management ein.
- Passen Sie Ziele, Maßnahmen und Dokumentationen immer wieder neu an.
Auf die Erfassung und Auswertung von Nachhaltigkeitskennzahlen spezialisierte digitale Anwendungen sind eine große Hilfe in der Umsetzung der eigenen Strategie. Damit kann beispielsweise der CO2-Verbrauch jederzeit erfasst und gemanagt werden.
Von Erfolgen berichten
Eine transparente Berichterstattung über die Leistung in sozialen und ökologischen Bereichen stärkt das Vertrauen der Mitarbeitenden, Kunden, Stakeholder und der Öffentlichkeit in das Unternehmen.
Jedes Kapitel der Veröffentlichung enthält Praxis-Leitlinien, die qualitative und quantitative Leistungskennzahlen zur Messung der Nachhaltigkeit auflisten. Damit kann jederzeit evaluiert werden, wo das Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit steht.