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Künstliche Intelligenz (KI) ist längst im Alltag angekommen, ohne dass wir uns groß Gedanken darüber machen: Smartphones werden per Gesichtserkennung entsperrt, intelligente Licht- und Klimaanlagen passen sich dem Tagesablauf an, Autos sind als mobile Rechenzentren unterwegs. Wohin noch führt uns die technologische Reise in den nächsten Jahren und vor allem, welche Handlungsnotwendigkeiten ergeben sich daraus? Auskunft gibt die Zukunftsstudie „Leben, Arbeit, Bildung 2035+“ des Münchner Kreises – einer Plattform für Gestalter und Entscheider der digitalen Welt – und der Bertelsmann Stiftung.
Künstliche Intelligenz ist neben Big Data, dem Internet der Dinge und Nanotechnologie eine entscheidende Zukunftstechnologie. Um die damit einhergehende Transformation aller Lebensbereiche aktiv gestalten zu können, bedarf es einer selbstkritischen Standortbestimmung, meinen die Herausgeber: „Hatte sich Deutschland bis zu Beginn der 1970er Jahre noch technologiebegeistert und offen für technische Neuerungen gezeigt, so kippte diese potenzialorientierte Sichtweise irgendwann über in eine technikskeptische Perspektive, die wohl letztlich auch dazu geführt hat, dass Deutschland inzwischen im weltweiten Vergleich in der digitalen Infrastruktur und der Entwicklung sowie Anwendung von marktorientierter künstlicher Intelligenz nicht mehr ganz vorn zu finden ist.“ Nicht um blinde Technikgläubigkeit gehe es, sondern um ein rationales Abwägen von Chancen und Risiken künstlicher Intelligenz.
Bei Künstlicher Intelligenz handelt es sich um datengesteuerte Programme und Maschinen, die zentrale Funktionen des menschlichen Gehirns erbringen sollen, also Lernen und Problemlösen. Darüber hinaus präzisiert die Studie den Begriff nach der technischen Entwicklungsstufe im Zeithorizont bis 2035:
Starke Impulse sind in der Erschließung neuer Beschäftigungsbereiche, der Etablierung kreativer Arbeitsformen, der Förderung von Bildung und lebenslangem Lernen und der Kriminalitätsbekämpfung zu erwarten. Konsequent sollte die Entwicklung von KI-Technologien künftig verstärkt vom Anwender, Bürger, Konsumenten und Mitarbeiter her gedacht werden, lautet die Empfehlung. Diese Entwicklung dürfte auch durch das Heranwachsen der „Generation KI“ befördert werden: Junge Menschen, die intuitiv mit KI-Technologie im ihrem Alltag umgehen.
Insgesamt, so die Prognose, berge die Anwendung von KI mehr Chancen als Nachteile für Wirtschaft und Gesellschaft. Allerdings sehen 42 Prozent der Expert*innen auch, dass ein Großteil der Bevölkerung die zunehmende Durchdringung vieler Lebensbereiche mit KI-Technologien als Bedrohung empfindet und ablehnt. 34 Prozent meinen, dass KI-Technologie innerhalb der nächsten zehn Jahre die informationelle Selbstbestimmung beseitigt, mehr als 50 Prozent sehen langfristig den Datenschutz ausgehebelt.
Die Studie wurde von der Pandemie regelrecht eingeholt und liefert mit der „Sonderauswertung Corona“ ein aktuelles Update. Basis ist die zusätzliche Befragung von 200 Digitalexperten. Wie ein Katalysator hat die Pandemie demnach den Prozess der Digitalisierung des Alltags vorangebracht:
Empfehlungen an die Adresse der Politik sollen der Akzeptanz und dem sinnvollen Einsatz von KI den Weg ebnen:
Leben, Arbeit, Bildung 2035 plus. Durch künstliche Intelligenz beeinflusste Veränderungen in zentralen Lebensbereichen. Hg.: Münchner Kreis / Bertelsmann Stiftung. Hauptförderer der Studie sind das Bayerische Staatsministerium für Digitales und Fujitsu.
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