Suche
Was unsere Kunden antreibt? Der Dienst am Menschen. Aus Überzeugung. Was uns antreibt? Solche Kunden bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Großnaundorf
Schwerpunkte | Zum Neustart des Schuljahres 2019/2020 eröffnete die Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde Großnaundorf die Freie Keulenbergschule – Evangelische Grundschule Großnaundorf. Sie wird als inklusive, einzügige Ganztagsschule plus Hort gestaltet und liegt am Fuße des Keulenberges circa 25 km vom Stadtzentrum Dresden entfernt. Zur Schule gehören neben dem Schulgebäude, der dazugehörenden Hort, eine Sporthalle, ein Sportplatz und ein Freibad. Die Keulenbergschule hat 2019/2020 mit einer Klasse 1 und einer Klasse 3, sowie drei Lehrer/innen und drei Sozialpädagogen/innen begonnen und wird 2021/2022 die volle Kapazität von max. 100 Kindern erreicht haben. |
Gegründet | Schuljahr 2019/2020 |
Mitarbeiter | 6 (Stand: Januar 2020) |
Plätze | 2 Klassen, je 25 Kinder maximal (Stand: Januar 2020) |
Landesgeschäftsführer Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH
Falk Stirner, geboren in Bischofswerda, Studium des Maschinenbaus und Sozialmanagements, ist Landesgeschäftsführer der Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen GmbH. Seit 1991 ist er als Mitbegründer und Geschäftsführer verschiedener Verbund- und Partnerunternehmen der Trägerwerk Soziale Dienste AG tätig.
An der Freien Keulenbergschule – Evangelische Grundschule Großnaundorf verfolgen wir nicht ein bestimmtes Konzept, sondern versuchen neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus dem Bereich Bildung und Erziehung mit den sozialräumlichen Bedingungen und Strukturen eines Dorfes zu verbinden. Wir schaffen Rahmen, die Kinder benötigen, um gut und gesund aufzuwachsen – entspanntes und angstfreies Lernen, ausreichend natürliche Bewegung an der frischen Luft sowie generations- und altersübergreifender Austausch. Wir nutzen dafür ganz bewusst alle Ressourcen der ländlichen Region sowie besonders die ältere Generation, welche intensiv in den Schulalltag eingebunden wird. Die evangelische Ausrichtung des Schulkonzeptes und das christliche Menschenbild helfen den jungen Menschen, Werte und Haltungen zu erleben, die wir zukünftig brauchen, um Gesellschaft gelingend zu gestalten. Dies entspricht auch dem Leitbild des Trägerwerks Soziale Dienste, denn wir sehen unsere Aufgabe darin, Gemeinschaft zu fördern und moderne Bildungseinrichtungen sowie Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zu schaffen.
Natürlich gibt es auch Tafeln. In Großnaundorf gibt es sogar ein Schulmuseum. Dadurch schaffen wir es, mit den Kindern gemeinsam den Bogen von früher zu heute zu schlagen. Konkret bedeutet das, dass das Tablet neben traditionellen Materialien ein Instrument für die Gestaltung des Unterrichts ist. Alternative Arbeitsunterlagen entstehen kreativ durch die Lehrer/innen und werden in einer eigenen digitalen Plattform gespeichert. Die Kinder greifen selbstständig auf diese Plattform zu und können individuell mit den bereitgestellten Materialien arbeiten. Ganz spielerisch und nebenbei wird auch der bewusste Umgang mit Medien und sozialen Netzwerken gelernt. Fragen, die sich den Kindern im Alltag stellen, werden Teil des Unterrichts. Grundvoraussetzung für diese Prozesse ist der Internetzugang, diesen stellen wir im gesamten Schulgebäude und auch auf dem Außengelände der Schule zu hundert Prozent bereit.
Unsere Kinder benötigen neben Anwenderwissen vor allem Sicherheit im Umgang mit der digitalen Welt und das Wissen über Zusammenhänge. Dafür braucht es Lehrer/innen, die selbstbewusst und mutig an die Sache herangehen. Junge Fachkräfte haben in der Praxis damit kein Problem. Die dritte Klasse beispielsweise beginnt jeden Morgen mit einer Kindernachrichtensendung aus der Mediathek des öffentlich-rechtlichen Senders KiKA und diskutiert die angesprochenen Themen nachfolgend im Unterricht: Welchen Bezug haben wir zur großen Welt und was bedeutet das für uns, für unsere Heimat, für unsere Welt – die Kinder holen sich die Themen sozusagen ins Klassenzimmer. Um die Arbeit mit den verschiedenen Medien gut zu bewältigen, verstehen wir uns als lernende Organisation und motivieren unsere Kollegen/innen insbesondere sich selbst fortzubilden. Das Trägerwerk ist auf dem Gebiet des Kinderschutzes seit über 25 Jahre geschult, aus diesem Grund ist uns dieses Thema auch im Bereich der Digitalisierung sehr wichtig. Unsere Kinderschutzkonzepte aller Einrichtungen beinhalten auch digitale Inhalte. Unser Credo sind hier nicht Verbote sondern auf Beziehung beruhende fachliche Begleitung.
Inklusion bedeutet für uns: Jedes Kind ist mit seinen Stärken und Ressourcen willkommen. Diese Haltung erfordert von den Lehrenden, jeden Menschen mit seinen individuellen Bedarfen wahrzunehmen und von uns als Träger, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit sind nicht nur bauliche Voraussetzungen gemeint, sondern es geht darum, mit einem multiprofessionellen Team individuelle Bildungsprozesse zu ermöglichen. Der Einsatz von Inklusionspädagogen ist für uns selbstverständlich. Ein Schwerpunkt der nächsten Jahre liegt zudem auf dem Ausbau von Netzwerken, um andere Professionen in die Bildungsprozesse einzubinden.
Großnaundorf liegt 25 km von Dresden entfernt und war 2014 das geburtenstärkste Dorf in ganz Sachsen. Die Zeiten von sinkenden Bevölkerungszahlen sind vorbei. Der Trend geht eher dahin, dass Familien wieder verstärkt aufs Land ziehen. Unsere Kindertagesstätte im Ort ist mittlerweile an der Kapazitätsgrenze angelangt. Mit der Wiedereröffnung der Grundschule (sie wurde vor 20 Jahren geschlossen) reagieren wir auf die zukünftigen Entwicklungen in den ländlichen Region Sachsens und schaffen dringend notwendige Strukturen für die Menschen vor Ort. Die Wartelisten sind übervoll und zeigen uns den Bedarf, verdeutlichen aber auch die Nachfrage nach alternativen Schulformen.
Um alle Kooperationen aufzuzählen, reicht der Platz hier nicht aus. Zu den Wichtigsten gehören die evangelische Kirchgemeinde Großnaundorf, der Bürgermeister und die Gemeinde sowie die Vereine, Initiativen und die Freiwillige Feuerwehr. Besondere Unterstützung erhalten wir durch den ortansässigen Großbauern, er lässt die Kinder und uns an seinem Arbeitsalltag teilhaben. Wie selbstverständlich bekommen wir Einblick in die Stallungen und erleben biologische Abläufe ebenso wie das kleine Einmaleins – Mathe lässt sich nämlich überall anwenden. Eine große Stütze ist für uns außerdem der Förderverein der Freien Keulenbergschule, dieser hat sich im Rahmen der Schuleröffnung aus engagierten Eltern gegründet, knüpft die wichtigsten Kooperationen und hält die Zusammenarbeit vor Ort am Leben.
Mit der Zulassung vom Landesamt für Schule und Bildung, welche uns vier Wochen vor Schulbeginn erreichte, wurde der erste wichtigste Schritt getan. Jetzt heißt es, fachlich gut zu arbeiten und das Konzept Wirklichkeit werden zu lassen. Bewerbungen für die notwendigen Lehrkräfte der kommenden Schuljahre erreichen uns bereits, darüber sind wir sehr froh. Der Grundstein für ein behutsames und erfolgreiches Wachstum ist somit gelegt. Natürlich denken wir auch in die Zukunft und beschäftigen uns intern mit dem Thema Oberschule*Plus, eine neue Schulform, die in Sachsen durch den Koalitionsvertrag 2019 möglich geworden ist. Diese Chance würde bedeuten, dass es für unsere Klassen nach der vierten Klasse eine Alternative gäbe.
© twsd in Sachsen GmbH