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Was unsere Kunden antreibt? Der Dienst am Menschen. Aus Überzeugung. Was uns antreibt? Solche Kunden bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
Bremen
Schwerpunkte | Der Verein für Innere Mission in Bremen engagiert sich als kirchlich-diakonisches Unternehmen in unterschiedlichen sozialen Tätigkeitsfeldern. Dazu gehören Beratungen mit einem breiten Spektrum von Hilfsangeboten für Menschen in besonderen Lebenssituationen: von der Schuldner- und Schwangerenberatung bis zur Unterstützung von Migrantinnen und Migranten. In unserem Bereich Leben im Alter halten wir Angebote der Kurz- und Langzeitpflege in unserem Altenpflegeheim Kirchweg vor, bieten Wohnen mit Service in Bremen und Jever an und pflegen zu Hause. Schwerstkranke und sterbende Menschen erfahren in den Hospizen unseres Tochterunternehmens mission:lebenshaus gGmbH würdevolle Betreuung bis zum letzten Atemzug. |
Gründungsjahr | 1849 |
Zahl der Mitarbeiter | 681 im Verein für Innere Mission in Bremen, inklusive Tochterunternehmen |
Geschäftsführender Vorstand
Ein Studium der Betriebswirtschaft stand am Anfang des Berufslebens des Diplom-Betriebswirts Rolf Klauner und führte ihn als Kaufmännischen Vorstand in den Vorstand des Vereins für Innere Mission in Bremen. Nach dem Studium absolvierte Klauner zunächst eine Ausbildung zum Verkaufsleiter im Direktvertrieb, dann wurde er Firmenkundenbetreuer bei der Dresdner Bank. Seine vielfältigen beruflichen Erfahrungen komplettierte er als Unternehmensberater und danach als kaufmännischer Leiter der Arbeiterwohlfahrt in Bremerhaven, bevor er zur Inneren Mission wechselte.
Damals gründeten Frauen und Männer die Innere Mission, weil sie die Not der Menschen in ihrer Umgebung wahrnahmen und sich aus ihrem christlichen Verständnis heraus zum Handeln aufgefordert fühlten. Diese Tradition des Hinguckens und Handelns behalten wir bis heute bei und setzen uns für Menschen ein, die Hilfe und Beistand brauchen: sei es für Wohnungslose, für Menschen mit einer psychischen oder geistigen Beeinträchtigung oder auch für Geflüchtete, um einige Beispiele zu nennen.
Es bedeutet vor allem, dass wir als kirchlich-diakonisches Unternehmen mit unseren Wurzeln in der Botschaft Jesu von der Nächstenliebe verankert sind. Daraus entwickeln sich Werte, die wir für nachahmens- und erhaltenswert empfinden und die sich am christlichen Menschenbild orientieren. Das wirkt sich auf unser konkretes Handeln aus: Dem Nächsten mit Respekt zu begegnen und ihn anzunehmen mit seiner Lebensgeschichte, macht die Grundhaltung unserer täglichen Arbeit aus.
Ganz wesentlich sind bei solch einem komplexen Unternehmen gut aufeinander abgestimmte und funktionierende Prozesse, die alle Bereiche umfassen müssen. Die internen Strukturen müssen stimmen, jeder muss seine Aufgaben und Kompetenzen kennen, sonst lässt sich ein großes Schiff wie die Innere Mission nicht lenken. Das setzt auch gegenseitiges Vertrauen voraus, sowohl vom Vorstand Richtung Mitarbeiterschaft als auch andersherum von den Mitarbeitenden in die Leitung.
Trotz zahlreicher gesellschaftlicher und technischer Errungenschaften haben sich die Probleme der Menschen letztlich nicht verringert, lediglich verlagert. Die Leute verhungern nicht mehr in Deutschland, aber viele haben trotzdem zu wenig zum Essen oder kein Dach über dem Kopf. Wenn es mir als Vorstand gemeinsam mit den Mitarbeitenden gelingt, dass wir als Innere Mission in Bremen die Lebenssituation der Menschen verbessern und Lösungen finden, dann ist das für uns alle ein Erfolgserlebnis, natürlich auch für mich. Das macht Mut und treibt an, weiter dran zu bleiben.
Eine sehr große! Wir haben an die 500 freiwillig sozial Engagierte, die sich bei uns in den unterschiedlichsten Bereichen und Projekten mit Herzblut und Sachverstand einsetzen. Ohne sie könnten wir einen großen Teil unserer Angebote nicht in dem Maße bereithalten, wie wir sie mit ihrer Hilfe zur Verfügung stellen können. Deshalb halten wir intensiven Kontakt zu unseren Ehrenamtlichen, bieten Fortbildungen an und laden sie jedes Jahr zu einer Feier ein, bei der wir uns für ihr Engagement bedanken.
Soziale Arbeit kann anstrengend sein, schließlich nimmt man teil an den Belangen der Menschen. Selbst wer sich professionell abgrenzt – irgendwie bleibt doch immer etwas zurück. Deshalb möchte ich den Mitarbeitenden eine Haltung der eigenen Achtsamkeit vermitteln, die sie auf sich horchen und für sich aktiv werden lässt. Die eigene Gesundheit – seelisch als auch physisch – darf nicht vernachlässigt werden. Um diese Achtsamkeit und natürlich auch die eigene Gesundheit zu unterstützen, haben wir bei der Inneren Mission ein Betriebliches Gesundheitsmanagement eingeführt, welches sehr gut angenommen wird.
Wir müssen uns immer wieder dem Spagat zwischen diakonischem Anspruch und Wirtschaftlichkeit stellen. Einerseits müssen wir als Leitung dafür Sorge tragen, dass wir als Unternehmen langfristig geschäftstüchtig bleiben. Andererseits handeln wir nicht mit Dingen, sondern bieten Dienstleistungen für Menschen an, die sich auf uns verlassen und uns vertrauen. Deshalb müssen wir immer beide Perspektiven im Kopf haben: Wo sind Hilfsangebote sinnvoll und notwendig, und wie können wir es einrichten, diese Angebote auch zu finanzieren? Oft ist das ein Balanceakt, bei dem wir uns manchmal auch gegen ein Hilfsangebot aussprechen müssen, weil es für uns schlicht nicht finanzierbar ist.
Mich ärgert es, wenn wir über Jahre für angemessene Refinanzierungen mit Stadt und Land streiten und dann am Ende doch wieder feststellen müssen, dass unsere Arbeit nicht ausreichend finanziert wird und wir auf Kosten sitzen bleiben. Manche Zahlen, mit denen die verantwortlichen Kostenträger kalkulieren, scheinen mir realitätsfremd zu sein. Hier wünsche ich mir ein Umdenken und eine Anpassung an die tatsächlich anfallenden Kosten.
Die auskömmliche Refinanzierung von Dienstleistern, die ihre Mitarbeitenden nach Tarifvertrag bezahlen, ist und bleibt eine große Herausforderung. Wer, wie wir, nach Tarif zahlt und es auch weiterhin tun will, sollte eine entsprechende Rückendeckung erhalten. Aktuell ist es eher so, dass man als Unternehmen selber sehen muss, wie man mit der Situation klar kommt. Das ist oft frustrierend.
Die Schere zwischen Reich und Arm klafft immer stärker auseinander. Obdachlose werden immer jünger, die Zahl psychisch Auffälliger immer größer. Der gesellschaftliche Kitt bröckelt oder ist sogar schon abgefallen. Wenn wir alle etwas mehr das Gemeinwohl statt den weiter florierenden Individualismus in den Vordergrund stellen würden, dann glaube ich, dass wir gesellschaftlich wieder enger zusammenrücken werden. Hier sehe ich uns auch als Verein für Innere Mission in Bremen gefordert, indem wir uns für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen, weiter genau hingucken und handeln.
© Verein für Innere Mission in Bremen