UNICEF

Was unsere Kunden antreibt? Der Dienst am Menschen. Aus Überzeugung. Was uns antreibt? Solche Kunden bei ihrer Arbeit zu unterstützen.

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Kurz und komplett
Über die Organisation

UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (United Nations Children’s Fund). Es hat den Auftrag, die Kinderrechte für jedes Kind zu verwirklichen, unabhängig von seiner Herkunft, Religion oder Hautfarbe. Richtschnur dabei ist die UN-Konvention über die Rechte des Kindes. UNICEF ist weltweit in über 190 Ländern im Einsatz.

Gründungsjahr

1946

Zahl der Mitarbeitenden

130 hauptamtliche Mitarbeiter*innen und rund 8.000 ehrenamtliche Engagierte in Arbeitsgruppen in ganz Deutschland

Unsere Fragen an Herr Schneider:

 

UNICEF feiert dieses Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Was waren die Ziele bei der Gründung eines eigenen Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen?

Im Dezember 1946 wurde UNICEF in New York gegründet, um Kindern im kriegszerstörten Europa zu helfen. Auch Kinder in Deutschland, die nach dem Zweiten Weltkrieg hungerten, froren, krank waren oder dringend Hilfe benötigten, erhielten Milch, Fett und Lebertran oder warme Kleidung.

Viele ältere Menschen können sich heute noch erinnern, wie sehr sie damals das Ende der Bomben herbeisehnten. Millionen Menschen wünschten sich nichts dringender, als nach langer Flucht endlich anzukommen und ihre Kinder wieder in der Schule zu sehen, den Krieg hinter sich zu lassen. Es ist bedrückend, dass mir Familien und ihre Kinder bei Besuchen in Syrien, bei Gesprächen im Südsudan, in Somalia oder der Ukraine heute dieselben Wünsche vortragen.

75 Jahre nach der Gründung von UNICEF wünsche ich deshalb den Kindern vor allem eine friedlichere Welt und Regierungen, denen ihr Wohlergehen ein echtes Anliegen ist. Ich wünsche jedem Kind ein Leben ohne Angst, ohne verlorene Jahre in Flüchtlingscamps. Der Gründungsgedanke von UNICEF ist heute genauso treffend wie vor 75 Jahren.

Warum ist die Arbeit von UNICEF für Kinder heute dringender denn je?

Im Jahr 2021 stehen die Kinder, stehen wir alle vor enormen Herausforderungen. Die Covid-19-Pandemie, akute sowie lang andauernde Konflikte und Krisen, die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, der Klimawandel und das rasante Tempo des technologischen Wandels haben Auswirkungen auf unser aller Leben und Zukunft.

Sie treffen aber Kinder immer in besonderem Ausmaß. Oft nehmen sie ihnen die Möglichkeit sich gut zu entwickeln. Die Zukunft so vieler Kinder ist angesichts von Hunger, Armut, Krankheiten, Ausbeutung und Ungerechtigkeiten in großer Gefahr. Wir haben deshalb die große Aufgabe vor uns – gemeinsam mit Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und allen Bürger*innen – die Welt für junge Menschen zu einem besseren Ort zu machen.

Worauf kommt es jetzt besonders an?

Ich glaube, worauf es jetzt ankommt, ist der Mut, Dinge anders zu denken. Wir brauchen den aufrichtigen Willen, Kinder und Jugendliche als Akteure des Wandels zu sehen. Gemeinsam mit unzähligen Partnern und auch mit jungen Menschen haben wir schon viel erreicht und konnten Mädchen und Jungen in allen Teilen der Welt helfen. Jetzt gilt es, diese Bereitschaft, diesen unermüdlichen Einsatz weiterzuführen und nicht nachzulassen, bevor jedes Kind auf der Welt eine faire Chance für eine sichere Zukunft hat. Denn um das Leben von Kindern nachhaltig zu verbessern und eine zukunftsfähige Welt zu schaffen, brauchen wir innovative Lösungen, mutige Partnerschaften und die globale Bereitschaft die nachhaltigen Entwicklungsziele voranzutreiben.

Worauf können Sie und Ihr Team im Jubiläumsjahr besonders stolz sein?

Ich werde öfter gefragt, ob sich die Arbeit angesichts der Übermacht der Probleme, mit denen Kinder konfrontiert sind, eigentlich lohnt. Dann sage ich: Keine Investition ist richtiger und wichtiger als die in das gesunde Aufwachsen und die Entwicklung der Kinder. Heute sterben deutlich weniger Kinder an vermeidbaren Krankheiten. Es gehen so viele Kinder in die Schule wie nie zuvor. Die Kinderrechte sind weltweit akzeptiert – auch, wenn sie nicht immer umgesetzt werden.

Die Fortschritte für Kinder waren nur möglich, weil wir unzählige hilfsbereite Menschen an unserer Seite haben, die unsere Arbeit auf unterschiedlichste Art unterstützen: als Käufer*innen von Grußkarten, als Spenderinnen und Spender, als prominente Unterstützer*innen, als ehrenamtlich Engagierte oder auch als Unternehmen. Darauf sind wir stolz und dafür sind wir unfassbar dankbar.

Dieses Vertrauen ermöglicht es uns, Erfolgsgeschichten zu schreiben. Und davon haben wir viele und vielfältige! Am 1. März dieses Jahres wurden in Ghana und in der Elfenbeinküste die ersten Menschen mit Corona-Impfstoffen geimpft, die COVAX geliefert hatte. UNICEF verantwortet die Beschaffung und Lieferung von zwei Milliarden Impfdosen allein in diesem Jahr – wir können hier auf unsere langjährige Erfahrung und Infrastruktur zurückgreifen. Teil dieser globalen Impfkampagne zu sein und einen wichtigen Beitrag in der Pandemiebekämpfung zu spielen, um Kindern wieder Schulbesuche, funktionierende Gesundheitssysteme und ein normales Leben zu ermöglichen, bestärkt uns ungemein.

Wem oder was würden Sie gerne mehr Aufmerksamkeit widmen?

Die weltweite Covid-19-Pandemie verschärft die bereits lodernden Krisen. Sie können sich kaum vorstellen, welche Folgen monatelange Schulschließungen für Millionen Kinder in Entwicklungsländern haben. Aber auch wichtige Routineimpfungen und die Gesundheitsversorgung haben sich in den ärmsten Ländern und in Krisenregionen verschlechtert. Durch den Klimawandel leiden immer mehr Kinder an Wassermangel und Hunger. Eines von vier Kindern wächst in Regionen auf, in denen Konflikte oder Gewalt an der Tagesordnung sind. Und während die digitale Welt für uns immer selbstverständlicher wird, sind unzählige Kinder davon ausgeschlossen.

Zum 75. Geburtstag rufen wir deshalb dringend Regierungen, Wirtschaft, Medien, die Zivilgesellschaft sowie Kinder und Jugendliche selbst zum Einsatz für Kinderrechte und eine nachhaltige Entwicklung auf. Wir alle müssen uns die Frage stellen, wie wir künftig leben wollen und Lösungen für eine gerechte Zukunft finden. Denn spätestens seit der Covid-19-Krise ist klar: Ein Umdenken ist nötig. Ein „Weiter so“ ist keine Option.

Sie arbeiten bereits seit 1987 mit der BFS zusammen. Was muss eine Bank leisten, die Ihre Organisation seit vielen Jahren begleitet?

Die große Erfahrung der Bank für Sozialwirtschaft mit den Besonderheiten von Spendenorganisationen und sozialen Einrichtungen schafft eine wichtige Grundlage.

Ich erinnere mich noch wie um die 2000er herum die Funktion der multifunktionalen Kontonummern eine wahre Revolution und Erleichterung unserer Spendenverbuchungen war und wir individuelle Zahlungsscheine ausstellen konnten. Heute, nach der Einführung von SEPA-Überweisungen, mag das fast schon nostalgisch klingen. Für uns haben die sichere Bearbeitung der Spenden, eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und natürlich transparente und niedrige Transaktionskosten Priorität bei der Wahl unserer Partnerbank. In unserem Geburtstagsjahr blicken wir schon mit Vorfreude auch auf das herannahende 100. Jubiläum der Bank für Sozialwirtschaft in 2023.

Herr Schneider, vielen Dank für das Gespräch!

© UNICEF Deutschland

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