ASB Regionalverband Leipzig

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) ist eine Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation. Den Regionalverband Leipzig zeichnen vor allem innovative Wohn- und Betreuungskonzepte für Senioren aus.

SozialBank
Kurz und komplett
Über die Organisation

Der Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Leipzig e. V. (ASB Leipzig) ist ein modernes & kompetentes Dienstleistungsunternehmen auf dem Gebiet der Wohlfahrtspflege und des Rettungsdienstes. Der Regionalverband ist in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen tätig und unter anderem Träger von Seniorenheimen, ambulanten Pflegediensten sowie verschiedener Einrichtungen der offenen Senioren- und Behindertenarbeit. Der ASB Leipzig beteiligt sich insbesondere an der Neu- und Weiterentwicklung von innovativen Konzepten für das Wohnen, die Betreuung und die Pflege von Senioren.

Gründungsjahr

1990

Zahl der Mitarbeitenden

550

Kunde der SozialBank seit

1990

Was zeichnet einen modernen Samariter aus?

Die Basis für unsere Aufgaben liegt in der Tradition der Samariterarbeit. Es galt und gilt damals wie heute, die Menschen, die unsere Hilfe benötigen, zu unterstützen und ihnen genau die Hilfe zu gewähren, die sie benötigen.

Sicher haben sich die Aufgaben sehr gewandelt. Als sich vor rund 110 Jahren in der Leipziger Region die ersten Samariter-Verbände organisierten, lag der Schwerpunkt in der Ausbildung der Menschen in der Ersten Hilfe, in der Gesundheitsaufklärung und -förderung sowie in der Mitwirkung beim Aufbau eines funktionierenden Rettungswesens.

Das große Engagement, mit dem die Samariter sich damals den Anforderungen stellten, ist uns Vorbild und Ansporn. Allerdings hat sich die Aufgabenpalette gewandelt, sie ist viel breiter geworden. Ein moderner Verband in der Wohlfahrtspflege, wie es der ASB Leipzig heute ist, braucht solide Standbeine: ein modernes Management, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie viele Menschen, die die Arbeit des Verbandes unterstützen – durch ehrenamtliches Engagement, durch Spenden, durch Mitgliedsbeiträge.

Seit der Neugründung im Jahr 1990 hat sich der ASB Leipzig rasant entwickelt – welches waren die wichtigsten Meilensteine?

Wir blicken zurück auf eine bewegte Zeit. Vieles wurde aufgebaut und konsolidiert – von den ersten Schritten im Rettungsdienst, dem Aufbau einer Sozialstation und der Übernahme des Seniorenheimes „Emma Gerbig“ in Leipzig im Jahr 1994. Der Bau der neuen Pflegeheime in Leipzig, Böhlen und Kitzscher hat uns über einige Jahre begleitet – insgesamt hat der ASB Leipzig heute über 294 vollstationäre und 26 Tagespflegeplätze und bietet daneben ambulante Pflegeeinrichtungen und viele andere Dienstleistungen an.

Prägend war – und ist – aber auch die Entwicklung im Rettungsdienst und Katastrophenschutz: Die Bewältigung der Hochwasserkatastrophe im Jahr 2002 war mit gravierenden strukturellen Änderungen verbunden. Der Kampf um den Erhalt der Rettungswachen im Rahmen der Ausschreibungen sowie die aktuellen Änderungen bedingt durch den Fachkräftemangel – das sind große Aufgaben, die dauerhaft mit erheblichem Kraftaufwand verbunden sind.

In der Geschichte des ASB Leipzig sind viele Aufgaben als „Meilensteine“ zu bezeichnen, aber sie können hier nicht alle aufgezählt werden.

Es sind nicht selten Einflüsse von außen, wie Gesetzesänderungen, Ausschreibungen der Arbeitsbereiche, Fachkraftmangel oder der demografische Wandel, die uns den Impuls für neue Aufgaben geben. Es gilt stets, den Verband mit all seinen Facetten auf die Zukunft auszurichten und auf kommende Aufgaben vorzubereiten.

Ihr Regionalverband hat 11.000 Mitglieder. Welche Vorteile hat ein so großer Verein als Träger von Einrichtungen der Wohlfahrtspflege und des Rettungsdienstes?

Das ehrenamtliche Engagement und die vielen Mitglieder, die mit ihren Beiträgen die Arbeit des Verbandes unterstützen, sind sehr wichtige Stützpfeiler unseres Engagements.

Ein starker Verband mit vielen Mitgliedern ist tatsächlich im Vorteil. Einerseits besteht die Möglichkeit, soziale Projekte umzusetzen, für die sonst keine Finanzierung besteht, andererseits aber auch die Sicherheit, dass unsere Arbeit von der Bevölkerung geschätzt wird, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Wünschewagen – ein sehr junges Projekt. Der Wünschewagen wurde zur Verfügung gestellt, um sterbende Menschen bei der Erfüllung ihres letzten Wunsches zu unterstützen. „Nur noch einmal…“, das wünschen sich viele Menschen. Dieses bewegende Projekt findet großen Anklang, kann aber nur aus Spendenmitteln finanziert werden. 

Ihr neuestes Seniorenheim „Am Sonnenpark“ ist mit dem Deutschen Altershilfepreis ausgezeichnet worden. Welche besonderen Ziele haben Sie „Am Sonnenpark“ verwirklicht?

Hier muss ich Sie etwas korrigieren, denn genau dies ist unser Objekt „Am Sonnenpark“ nicht – eine Art Seniorenheim. Das ASB-Objekt „Am Sonnenpark“ ist eine Einrichtung mit vielen Bausteinen, die ineinandergreifen: Seniorenwohnen, Cafeteria, Wellnessbereich, ambulante Pflege, Tagespflege, Bildungszentrum, Seniorenbüro und Begegnungsstätte – und natürlich auch ein kleines Seniorenheim, d. h. eine vollstationäre Pflegeeinrichtung mit 24 Plätzen. Diese Kombination der einzelnen Bausteine, die Vielfalt der Angebote, die sich ergänzen, macht den Reiz der Einrichtung aus. Hier bekommt jeder genau die Hilfestellung und Unterstützung, die er braucht und die er möchte.

Dafür wurde der ASB Leipzig mit dem Preis des Vincentz-Verlages als Projekt des Jahres 2012 sowie mit dem Sächsischen Altershilfepreis 2013 ausgezeichnet, der Heimkonzepte für die Zukunft prämiert. Aber Sie haben dennoch Recht: Diese Einrichtung ist wirklich etwas ganz Besonderes. Das empfinden die Senioren, die dort wohnen und die vielen Gäste, denn es ist ein sehr offenes Haus mit ansprechenden Angeboten.

Von der Sozialstation über den Hausnotruf und die Kita bis zum Seniorenheim arbeiten Sie in Bereichen, die dem gesellschaftlichen und politischen Wandel unterliegen – welche besonderen Herausforderungen stehen vor Ihnen?

Die tiefgreifenden Änderungen erfüllen uns sowohl mit Erstaunen als auch mit Respekt. Wer hätte es sich vor 20 Jahren vorstellen können, dass derart sensible Bereiche wie der Rettungsdienst der Pflicht zur Ausschreibung unterliegen, zumal auch der ehrenamtliche Bereich des Katastrophenschutzes davon anhängig ist?

Aber wir denken auch an die tiefgreifenden Umwälzungen im sozialen Bereich. Von der Einführung der Pflegeversicherung bis zu den Pflegestärkungsgesetzen – es bleibt spannend. Wir sind bestrebt, uns rechtzeitig auf neue Anforderungen einzustellen, vorausschauend zu agieren und unsere Dienstleistungen flexibel und zukunftsorientiert auszurichten.

Allerdings hat der Fachkraftmangel in vielen Gebieten gravierende Formen angenommen. Zudem wachsen die Ansprüche an unser Personal. Die Auswirkungen des demographischen Wandels zeigen sich schon heute – und wir alle wissen, dass dies nur der Anfang ist.

Deshalb ist es unsere wichtigste Aufgabe, Wege zu finden, wie wir unser Personal an unseren Verband binden können. Zufriedene Mitarbeiter, die sich mit unserem Verband identifizieren, sind die Basis unserer Arbeit. Aus diesen Gründen geben wir der Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterentwicklung und Mitarbeitermotivation großen Raum, die einzelnen Konzepte haben wir gemeinsam mit den Mitarbeitern entwickelt. 

Investitionen, Innovationen, Veränderungen – was motiviert Sie zu ständig neuen Projekten?

Ja, bei diesen Rückblicken kommt man schon ins Staunen, was man in den letzten Jahren aufgebaut hat. Die Motivation stammt von den Menschen, immer wieder den Menschen. Die Senioren in unseren Einrichtungen, die ein Leben lang gearbeitet haben und nun unsere Betreuung und gegebenenfalls Pflege benötigen. Sie haben es verdient, dass wir uns bestmöglich um sie kümmern.

Nicht minder die Kinder oder die Menschen mit Behinderungen. Die Menschen, die den Rettungsdienst rufen, weil sie schwer erkrankt sind oder einen Unfall erlitten haben. Wenn wir Hilfe oder Unterstützung geben können, dann müssen wir dies tun – bestmöglich. Und nicht zuletzt denke ich an unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir machen uns stark für den Erhalt der Arbeitsplätze – immer wieder, auch wenn uns die Beteiligung an den Ausschreibungen manchmal viel Kraft kostet. Wir kämpfen aber auch um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Beispielsweise haben wir in den vergangenen Jahren viel getan auf dem Gebiet des Gesundheitsmanagements.

Dynamische Entwicklung braucht starke Partner in der Finanzbranche. Worauf legen Sie besonderen Wert?

Wichtige Faktoren sind Stabilität, Zuverlässigkeit und gute, d. h. individuelle und fachkundige Beratung.

Als Verband in der Wohlfahrtspflege müssen wir heute innovativ und flexibel arbeiten. Wir müssen auf Ausschreibungen reagieren und uns präsentieren, dabei müssen wir uns auf unsere Vertragspartner verlassen können. Dies trifft natürlich auf die Finanzbranche in besonderem Maße zu.

Sie arbeiten mit der SozialBank zusammen. Was schätzen Sie an dieser Kooperation?

Die SozialBank ist unser Vertragspartner – und das seit vielen Jahren. Wir schätzen die partnerschaftliche Arbeit im eigentlichen Wortsinn – eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe – vertrauensvoll und fachkompetent.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SozialBank erfüllen unsere Vorstellungen von guter Betreuung. Sie begleiten uns im Alltag ebenso wie bei neuen Projekten und Ausschreibungen, geben Rat und Hilfestellung.

Wir möchten dieses Interview auch dazu nutzen, um uns ausdrücklich zu bedanken für rund 20 Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wenn alles gut läuft, kommt der Dank manchmal leider etwas kurz. Deshalb sagen wir auf diesem Wege einmal ganz ausdrücklich Danke!

Welchen Qualitätsanspruch richten Sie an Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?

Die Qualität unserer Arbeit war für uns schon immer ein ganz wichtiges Thema, dem wir viel Zeit und Engagement widmen. Als einer der ersten Verbände in der Wohlfahrtspflege haben wir uns dem Qualitätsmanagement gewidmet. Dies traf in den ersten Jahren manchmal auf Unverständnis, sowohl in den eigenen Reihen als auch extern. Heute ist dies kein Thema mehr, jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter beim ASB Leipzig weiß, worum es geht.

Der wichtigste Anspruch in der Qualitätspolitik unseres Verbandes: „Der Kunde steht als Mensch im Mittelpunkt all unserer Tätigkeiten. Die Zufriedenheit unserer Kunden hat Priorität.“ Wir sind erst zufrieden, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diesen Anspruch leben.

Wenn Sie Fremden den ASB Leipzig zeigen wollen – wohin gehen Sie als erstes?

Nun, wir empfangen oft Gäste, die sich für unsere Arbeit interessieren. Dabei versuchen wir natürlich zunächst die konkreten Interessen der Gäste zu berücksichtigen.

Ich muss aber auch sagen, dass jede Einrichtung ihren besonderen Wert und ihren eigenen Charme hat und damit sehens- und zeigenswert ist.

 

© Arbeiter-Samariter- Bund Regionalverband Leipzig e.V.

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