DRK Kinderklinik Siegen

Die Kinderklinik gilt seit 100 Jahren als der verlässliche Partner für die Gesundheitsversorgung von Kinder und Jugendlichen der Region Siegen-Wittgenstein – wie erhalten Sie diesen Status?

Wir beobachten natürlich die Entwicklung sowohl im Gesundheitssektor insgesamt, bei den Kinderkliniken in Deutschland  als auch bei uns regional. Dank eines gut aufgestellten Medizincontrollings können wir Veränderungen bei uns im Hause kurzfristig erkennen und reagieren. Und unser Mitarbeiter geben uns natürlich immer wieder Feedback und Impulse, die wir in der Betriebsleitung (Anm.: Leitungskonferenz mit Geschäftsführung, ärztlicher und pflegerischer Leitung, Marketing, Qualitätsmanagement) diskutieren. Auf eben dieser Leitungsebene planen wir zudem unser zukünftiges Leistungsangebot mittel- und langfristig. In der Region arbeiten wir gut und eng mit den Kollegen der anderen Kliniken zusammen, um hier bedarfsgerecht die gesamte Versorgung sicherstellen zu können. Letztendlich sind wir so seit 100 Jahren „der Ansprechpartner“ für Familien mit kranken Kindern und Jugendlichen. Und das wollen wir auch für die nächsten 100 Jahre bleiben.

Wie lassen sich die Themen medizinische,- therapeutische,- und pflegerische Versorgung rund um die Uhr vereinen?

Durch ein entsprechendes Angebot und dank eines guten interdisziplinären Teams über alle Ebenen und Bereiche. Unsere Versorgung basiert schon seit vielen Jahren auf dem interdisziplinären Ansatz, bei dem Spezialisten aller Bereich zusammen zum Wohle des Patienten agieren. Dies hat sich bewährt und macht einen großen Unterschied zum Erwachsenenhaus aus. Kinder sind eben nicht einfach „kleine Erwachsene“. Unsere Stationen im Haus sind beispielsweise überwiegend nicht nach Krankheitsbildern sondern nach Patientenalter gegliedert. Dies fördert den interdisziplinären Ansatz.

Die Branche leidet unter Fachkräftemangel. Wie finden und binden Sie Ihr Personal?

Einerseits bilden wir natürlich selbst in vielen Bereichen Fachpersonal aus, andererseits haben beispielsweise Assistenzärzte aufgrund der Größe bei uns sehr schnell die Möglichkeit, in einem kompetenten, interdisziplinären Team direkt am Patienten zu arbeiten. Dies motiviert viele, sich auch nach der Ausbildung für uns als Arbeitgeber zu entscheiden und so übernehmen wir aus beiden Bereichen sehr viele Absolventen nach der Ausbildung. Und natürlich sind wir mit kreativen Ideen bei vielen Veranstaltungen in der Region präsent. Unser Social-Media-Auftritt hilft dabei, junge Menschen von unserem Haus als Arbeitsstätte zu überzeugen.

Wie lernen Ihre Mitarbeiter mit moralisch schwierigen Situationen umzugehen?

In einer Klinik ist eine enge Supervision unverzichtbar. Dank unserer sehr breit aufgestellten Fachbereiche haben wir in den eigenen Reihen auch entsprechende Ansprechpartner, die sich kollegial hier gegenseitig helfen können. Sollten besondere Herausforderungen auf uns zukommen, so be- und verarbeiten wir diese immer in Teams.

Wie können Ihre Pflegekräfte dem steigenden Qualitätsanspruch gerecht werden?

Hier wirkt sich unser guter Personalschlüssel als Kinderklinik natürlich auch positiv aus. Zudem haben wir über die Jahre hinweg ein Qualitätsmanagement aufgebaut, das im ganzen Hause gut vernetzt ist und auf geänderte Anforderungen reagiert. Eine seit vielen Jahren etablierte kontinuierliche Patientenbefragung hilft uns zudem, immer entsprechend herausfordernde Punkte zeitnah im Blick zu haben.

Die DRK-Kinderklinik in Siegen arbeitet mit dem Konzept der primären Pflege.

Inwiefern kommt dem Unternehmen dieses Konzept zu Gute?

Im Krankheitsfall ist die ganze Familie immer im Ausnahmezustand. Da ist ein konkreter Ansprechpartner sehr hilfreich, um Orientierung zu geben. Unsere Bezugspflegekräfte sind erste Ansprechpartner und vernetzen die Betroffenen bei Bedarf im Haus und darüber hinaus. Dieser Ansatz hat sich über die Jahre entwickelt und gut bewährt.

Wieso ist das Fundraising für die DRK-Kinderklinik besonders wichtig?

Kinderkliniken sind weder im aktuellen DRG-System noch bei den Investitionspauschalen gut abgebildet. Daher sind wir schon sehr lange auch auf die finanzielle Unterstützung aus der Region angewiesen. Dank eines engagierten Fundraisings, aber auch dank dem tollen Zuspruch aus der Region, können wir viele Projekte realisieren, die sonst nicht oder deutlich später erst umsetzbar wären. Unsere Mitarbeiter zeigen sich hier auch extrem kreativ mit immer wieder neuen Ideen, um finanzielle Mittel einzuwerben.

Was haben Sie für Zukunftsvorstellungen für die Klinik Siegen?

Nachdem wir im Sommer unser 100-jähriges Jubiläum feiern konnten, planen wir durchaus zumindest wieder für die nächsten 25 Jahre perspektivisch voraus. Unsere Kinder- und Jugendpsychiatrie wird mittelfristig ein neues Haus errichten, um weitere Betten in diesem Bereich bereitstellen zu können. Hier ist die Bedarfslage aktuell schon sehr angespannt. Mit der Fertigstellung des Bildungsinstitutes für Gesundheitsberufe in Südwestfalen, das zusammen mit zwei weiteren Kliniken der Region dann ab 2019 400 Ausbildungsplätze bietet, setzen wir eine wichtige Basis bei der Nachwuchsarbeit. Um die Versorgung der Früh- und Neugeborenen in der Region noch weiter zu verbessern, möchten wir zusammen mit anderen Geburtskliniken aus dem Einzugsgebiet gerne ein modernes Mutter-Kind-Zentrum auf unserem Gelände errichten. Durch all diese Ideen und Konzepte möchten wir unsere Kompetenz als Fachklinik für Kinder und Jugendliche so zukunftssicher für weitere 100 Jahre machen.

Was muss die Bank an Ihrer Seite leisten?

Wir müssen uns bei der Zusammenarbeit voll auf unseren Partner verlassen können. Eine enge und vertrauensvolle Kooperation mit Unterstützung auch in schwierigen Zeiten gehört für uns dazu. Die SozialBank als Spezialanbieter gerade auch für Krankenhäuser ist auch deshalb ein guter Partner für uns, weil man besondere Kenntnisse der speziellen Bedürfnisse und des Marktes hat und diese bei der Zusammenarbeit mit einbringt.

Welche Erfahrungen sammeln Sie bei der Zusammenarbeit mit der SozialBank?

Wir arbeiten seit langer Zeit sehr gut mit den jeweiligen Ansprechpartnern für unsere Kinderklinik zusammen. Besonders der wertschätzende Umgang untereinander hilft uns sowohl bei der täglichen Arbeit als auch bei den mittel- und langfristigen strategischen Planungen. Es freut uns immer wieder, wenn wir neuen Mitarbeitern jedes Jahr unsere Klinik mit ihren ganz eigenen Bedürfnissen, aber auch den besonderen Ansätzen persönlich vorstellen können.

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