Mit mehr als 20 Einrichtungen, vom Familienzentrum über Pflegeheime, Beratungsstellen und Kindergärten, ambulante und Tagespflege bis hin zu Wohnheimen für Menschen mit Behinderungen und Senioren-WGs ist der DRK Kreisverband Börde mit seinen sieben verbundenen Unternehmen ein wichtiger sozialer Dienstleister im Landkreis Börde (Sachsen-Anhalt). Der Rettungsdienst des DRK ist in mehreren Rettungswachen aktiv. Darüber hinaus ist das Ehrenamt ein zentraler Pfeiler des Angebots. Menschen aller Altersgruppen engagieren sich hier zum Beispiel im Schulsanitätsdienst, bei Blutspenden und vielfältig in der Sozialarbeit sowie im Katastrophenschutz.
1990 (Kreisverband Wolmirstedt), 1994 (Kreisverband Ohrekreis), 2010 (Kreisverband Börde)
ca. 600 hauptamtlich, mehr als 500 ehrenamtlich
Vollstationären Pflege: 300
Teilstationäre Pflege: 30
Betreute, altersgerechte und barrierefreie Wohnungen: > 100
1990
Ralf Kürbis hat Betriebswirtschaft studiert. Seit 2009 war er im Vorstand des DRK Kreisverbandes Ohrekreis tätig. Nach der Fusion des Kreisverbandes mit dem Kreisverband Oschersleben zum DRK Kreisverband Börde e.V. im August 2010 wurde er dessen Vorstandsvorsitzender. Vorstandsvorsitzender
Homepage DRK-Kinderklinik SiegenSylvia Franke arbeitete von 1998 bis 2003 in der Abteilung Finanzen & Controlling beim DRK Kreisverband Parchim e.V. in Mecklenburg-Vorpommern. Die studierte Betriebswirtin wechselte 2004 in den Vorstand des DRK Kreisverbandes Ohrekreis. Nach der Fusion der beiden Kreisverbände wurde sie stellvertretende Vorsitzende des DRK Kreisverband Börde e.V. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende
Der Kreisverband Börde des Deutschen Roten Kreuzes unterbreitet eine Vielzahl von Angeboten für Kinder wie für Familien und Senioren, für Menschen mit einer Behinderung und Kranke; das DRK bildet aus und integriert - was verbindet diese vielfältigen Tätigkeiten?
Wir leben eine einheitliche Unternehmenskultur, geprägt durch die Grundsätze des Deutschen Roten Kreuzes. Unser DRK Börde steht allen Menschen offen, wir verbinden die Menschen und begleiten sie in den verschiedensten Lebensphasen. Die Einbindung des ehrenamtlichen Engagements in unsere Unternehmensbereiche, die Verzahnung von Haupt- und Ehrenamt, fügen unsere Vielfältigkeit zusammen.
Was zeichnet das DRK als Träger dieser Einrichtungen aus?
Durch das vielseitige Leistungsportfolio ist unser DRK Börde ein bedeutender Partner und sozialer Dienstleister im Landkreis Börde. Die Einrichtungen kooperieren fachübergreifend miteinander, immer mit dem Ziel, den Patienten, Bewohnern, Klienten und Kunden eine optimale sowie bedarfsgerechte Versorgung und Betreuung zu bieten. Es herrscht in unserem Unternehmen eine kreative Unruhe - das heißt: Neue Ideen, Mobilität und die Bereitschaft, Veränderungsprozesse mit umzusetzen, werden konsequent belohnt. Das Gefühl des Dazugehörens, des Beteiligtseins, dieses "WIR-Gefühl" ist stark ausgeprägt und gekennzeichnet dadurch, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im operativen Tagesgeschäft tätig sind, auch Einfluss auf Entscheidungen nehmen.
Miteinander reden, eine Kommunikationsplattform schaffen, auch Hierarchie übergreifend, ist wichtiger als Papier zu produzieren.
Der Wandel ist der ständige Begleiter Ihres Kreisverbandes - was treibt Sie an?
Unsere Branche unterliegt derzeit einem strukturellen Umbruch, wir müssen uns den neuen rechtlichen Rahmenbedingungen anpassen, um erfolgreich zu bleiben. Die Nachfrage wächst stetig und wir bieten das umfassende und kompetente Leistungsangebot - das treibt uns an. Wir verlieren unser Ziel nicht aus den Augen: ein modernes, innovatives Unternehmen, mit bedarfsgerechter Versorgung und Betreuung zu sein, das dem Wettbewerb immer ein Stück voraus ist.
Es macht einfach Spaß, wenn unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich voller Elan den neuen Herausforderungen stellen und den neuen Aufgaben widmen - das ist ein kraftvoller Unternehmensmotor. Regionale Kooperationspartner schätzen unsere Arbeit und Flexibilität und binden uns in ihre Projekte mit ein (z. B. der Landkreis Börde in die Flüchtlingsarbeit).
Sie bewegen sich in vielen Bereichen, die stark geprägt sind von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen. Was wünschen Sie sich von der Politik?
Bei der Einführung neuer Gesetze (Pflegestärkungsgesetz - PSG) sollten konsequente Durchführungsverordnungen für die Kassen frühzeitig bekannt gegeben werden. Wir wünschen uns für den Wandel im sozialen Bereich eine sachgerechte Unterstützung und die Entwicklung der dafür notwendigen Instrumente und Szenarien.
Sie haben in Haldensleben eine moderne Seniorenwohnanlage eingeweiht. Was ist das Besondere an diesem Projekt "Alte Schmiede"?
Das Projekt hat Modellcharakter, es ist die erste Einrichtung in Haldensleben mit dem Konzept der altersgerechten Wohnung in Form der Wohngemeinschaft ("WG") und ausschließlich ambulanter und teilstationärer Betreuung als Alternative zum Pflegeheim.
Die Senioren-WG bietet Privatsphäre, Geselligkeit, bestmögliche Pflege und Betreuung unter einem Dach. Selbstbestimmung und Motivation der Bewohnerinnen und Bewohner zur Selbstversorgung sowie zum gegenseitigen Unterstützen sind nicht nur aufgeschriebene Ziele dieses Konzepts, sondern werden tagtäglich gelebt. Die 100prozentige Auslastung war bereits innerhalb von zwei Monaten erreicht.
Eine ständige Nachfrage ist gegeben, so dass es Wartelisten gibt. Wir können die Nachfrage nach dieser Versorgungsform derzeit in Haldensleben nicht befriedigen. Komplettiert wird das Projekt durch die Tagespflege "Alte Schmiede". Unsere Tagespflegegäste finden hier eine familiäre Wohnatmosphäre und überschaubare Umgebung im Zentrum von Haldensleben. Die barrierefreie Wohnanlage mit Aufenthaltsräumen, Ruheraum, Therapieraum und integrierter Küche bietet den Gästen tagsüber Gesellschaft und nachts sind sie wieder in ihrem Zuhause.
Was wünschen Sie sich von einer Bank, die Ihre dynamische Entwicklung begleitet?
Fachliche Unterstützung und fachliches Verständnis im sozialwirtschaftlichen Bereich sowie fortwährenden, regen Austausch und die Bereitschaft, eine innovative Entwicklung unseres Unternehmensverbundes zu fördern und in Finanzierungsangelegenheiten optimal zu begleiten.
Sie arbeiten mit der SozialBank zusammen. Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht?
Für uns ist die SozialBank der Kompetenzpartner im Bereich des sozialwirtschaftlichen Sektors. Sie bietet uns flexible und individuell zugeschnittene Finanzierungsangebote.
Weiterhin hat die SozialBank uns in unserer schwierigen Phase, beim Verlust des Rettungsdienstes in einem großen Bereich, mit partnerschaftlicher Kooperation zur Seite gestanden.
Um das vielfältige Engagement zu meistern, brauchen Sie viele qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wie finden und binden Sie Ihr Personal?
Wir definieren Führung neu, bauen hierarchische Schranken ab und praktizieren den kooperativen Führungsstil. Das Personal wird in Entscheidungsprozesse eingebunden und Vertrauen wird nicht nur als menschliche Wertschätzung gesehen, sondern als Weg zu hoher Effektivität. Durch Flexibilisierung der Arbeitszeiten, gezieltes Fördern von kritischem Denken, lebendige Kommunikation in allen Unternehmensebenen und ein transparentes Miteinander schaffen wir ein intaktes Arbeitsumfeld, das auch Mut macht für Entscheidungen. Operativ arbeiten wir an der Einführung eines einheitlichen Tarifes, der in naher Zukunft seinen Gültigkeitsbereich für den gesamten Unternehmensverbund findet. Auch im monetären Bereich wollen wir ein attraktiver Arbeitgeber werden und bleiben.
Die wichtigsten Werbebotschafter für unser DRK Börde sind unsere zufriedenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Welches ist für Sie die größte Herausforderung der nächsten Jahre?
Die bereits in der Planung befindlichen Projekte umzusetzen, unter der Prämisse, nicht nur größer zu werden, sondern die Qualität stetig zu entwickeln und zu halten. Eine weitere große Herausforderung ist die Stellenbesetzung mit ausreichendem und sehr gut qualifiziertem Personal. Hier legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Nachwuchsgewinnung sowie die Weiter- und Fortbildung unseres Bestandspersonals.
Welche neuen Pläne haben Sie für den DRK Kreisverband Börde?
Die Umsetzung und Realisierung des Projekts "Wohnquartier" in Wolmirstedt; es ist das größte Investitionsprojekt in der Geschichte unseres Kreisverbandes. Des Weiteren planen wir den Einsatz neuer Softwarelösungen für die Bereiche Archivierung, Sozialwesen und ERP. Dadurch wollen wir Gesamtprozesse automatisieren, unsere Verwaltungsstrukturen effizienter gestalten und somit unsere personellen Ressourcen schonen. Wir wollen insgesamt die Voraussetzungen schaffen, den Wachstumskurs im sozialen Marktumfeld fortzusetzen.
© Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Börde e.V.