Die Stiftung zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) hilft krebskranken Kindern und Jugendlichen und ihren Familien bei der Bewältigung äußerer und innerer Probleme und unterstützt den Verein zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) e.V. bei seiner Arbeit. Darüber hinaus fördert die Stiftung die Forschung auf dem Gebiet der Leukämie und des Krebses bei Kindern und unterstützt die Abteilung Onkologie und Hämatologie der Universitätsklinik Halle. Sie wurde 2006 gegründet und wird von drei Vorstandsmitgliedern und fünf Beiratsmitgliedern ehrenamtlich geführt.
2006
drei Vorstandsmitglieder und fünf Beiratsmitglieder

Susann Schramm ist seit Ende 2022 Vorsitzende der Stiftung zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale). Hauptberuflich ist sie in der Druck- und Medienbranche in Leipzig tätig. Susann Schramm ist seit Ende 2022 Vorsitzende der Stiftung zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale).
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Andreas Domaske ist Beiratsvorsitzender der Stiftung und seit 2010 Vorsitzender des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) e.V. Andreas Domaske ist Beiratsvorsitzender der Stiftung und seit 2010 Vorsitzender des Vereins zur Förderung krebskranker Kinder.
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Stiftung hilft krebskranken Kindern und ihren Familien
Mit ihrem überzeugenden Ansatz hat es die „Stiftung zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) e.V.“ 2023 auf den ersten Platz des Gewinnspiels „Wir leben Gemeinwohl“ der digitalen Vermögensverwaltung „GemeinwohlInvest“ der SozialBank geschafft.
Das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro soll einem 14-jährigen Mädchen zugutekommen, das erkrankungsbedingt ein Auge verloren hat. Das Mädchen besucht seit einigen Jahren eine Privatschule und möchte dies weiterhin tun, denn dort geht man auf seine Bedürfnisse optimal ein. „Für diese finanzielle Unterstützung sind wir sehr dankbar“, betont Susann Schramm, die Vorstandsvorsitzende der Stiftung.
Laut dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums erkranken jährlich circa 2.200 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren an Krebs. Zu den häufigsten Diagnosen gehören Leukämien. Tumore des zentralen Nervensystems wie beispielsweise Hirntumore treten am zweithäufigsten auf. Da viele Krebserkrankungen in dieser Altersgruppe inzwischen gut therapierbar sind, beträgt die Überlebenszeit bei etwa acht von zehn Kindern mehr als 15 Jahre nach Erhalt der Diagnose. Allerdings sind die Heilungsraten abhängig von der jeweiligen Krebsart.
Vereinsgründung als Hilfe zur Selbsthilfe
Die Krebsdiagnose eines Kindes bedeutet eine enorme Belastung für die ganze Familie und bringt nicht wenige an ihre Grenzen. Zum psychischen Stress kommen oftmals alltagspraktische Probleme und manchmal finanzielle Sorgen hinzu. Um in solchen extremen Lebenssituationen schnell und unkompliziert zu helfen, haben betroffene Eltern und Ärzt*innen im Jahre 1991 den „Verein zur Förderung krebskranker Kinder Halle (Saale) e.V.“ gegründet. Inzwischen ist die Zahl der Mitglieder auf 150 gestiegen. Sechs Mitarbeitende und zahlreiche Ehrenamtliche stellen sicher, dass erkrankte Kinder, deren Eltern und Geschwister auf vielfältige Weise Beistand und Hilfe erhalten.
Über viele Jahre war der Verein, der eng mit der Kinderonkologie der Universitätsklinik Halle kooperiert, allein auf Spenden angewiesen. Schließlich entstand die Idee, eine Stiftung ins Leben zu rufen, die im Januar 2006 ihre Arbeit aufnahm. Der mit dem Stiftungskapital erwirtschaftete Ertrag stellt sicher, dass die Vereinsarbeit einschließlich der Instandhaltung des Vereinshauses durch ein solides Finanzpolster dauerhaft gewährleistet ist.
Doch auch die Spendenbereitschaft zeigt sich ungeachtet der weltweiten Krisen erfreulicherweise ungebrochen. „Die Krebserkrankung von Kindern ist ein sensibler Bereich, der viele Menschen besonders berührt“, erklärt Andreas Domaske, der Beiratsvorsitzende der Stiftung.
Vielfältige Angebote erleichtern das Leben
Einen unverzichtbaren Beitrag leistet die Beratungsstelle des Vereins. Zu den Aufgaben der Mitarbeitenden gehört es unter anderem, Anträge zur Feststellung von Schwerbehinderung, Pflege oder Rehabilitation zusammen mit den Eltern auszufüllen und an die entsprechenden Stellen weiterzuleiten.
Im Falle psychosozialer Krisen steht das Vereinsteam mit Rat und Tat zur Seite und zeigt beispielsweise auf, wie man Ängste und Unsicherheiten bewältigt und trotz der schweren Zeit die Lebensfreude nicht verliert. Während der zweistündigen Nachmittags- und Ferienbetreuung können erkrankte Kinder ein wenig Abstand von den anstrengenden Untersuchungen und Behandlungen in der Klinik gewinnen und auf andere Gedanken kommen. Beim gemeinsamen Spielen, Basteln oder Backen sind die anderen Familienmitglieder ebenfalls willkommen.
Die Wünsche einzelner Kinder zu erfüllen, die durch die Erkrankung besonders beeinträchtigt wurden, liegt der Stiftung ebenfalls am Herzen. Andreas Domaske nennt ein Beispiel: „Damit ein erblindetes Kind mit seinen Eltern gemeinsame Ausflüge in die nahe Umgebung unternehmen kann, haben wir ein Tandemfahrrad angeschafft.“
Die positive Wirkung von Sport auf Menschen mit einer Krebserkrankung ist inzwischen wissenschaftlich belegt. Beispielsweise trägt körperliche Bewegung dazu bei, die Chemo- und Strahlentherapie besser zu vertragen. Die Stiftung hat daher Mittel bereitgestellt, damit die kinderonkologische Klinik der Universität Halle einen Fitnessraum einrichten und einen Sporttherapeuten einstellen konnte. „Bis zum Jahr 2025 ist geplant, einen Sportverein zu initiieren“, sagt Susann Schramm.
Während ihrer Behandlung müssen erkrankte Kinder der Schule oft wiederholt fernbleiben. Auch hier wird die Stiftung aktiv, beispielsweise in Form von Stipendien. „Besonders stolz“, sagt Andreas Domaske, „sind wir auf die schulische Nachhilfe, die 2019 entstanden ist.“ Ein Pool von derzeit zehn Lehramtsstudierenden unterstützt erkrankte Kinder und Jugendliche dabei, den versäumten Lernstoff in unterschiedlichen Schulfächern nachzuholen. Auch Geschwisterkinder können daran teilnehmen, wenn ihre Konzentrationsfähigkeit aufgrund eigener Sorgen leidet. „Die Studierenden erhalten von uns Honorarverträge“, ergänzt Susann Schramm. „Nicht selten nehmen sie weite Auto- oder Bahnfahrten auf sich, um die Kinder aufsuchen zu können.“
Forschungsvorhaben werden gefördert
Damit sich die Diagnostikverfahren und die Heilungschancen in der pädiatrischen Onkologie verbessern, sind Fortschritte in der Forschung notwendig. „Mit unserer Stiftung fördern wir medizinische Forschungsreinrichtungen an der Martin-Luther-Universität sowie andere regionale Forschungseinrichtungen“, berichtet Andreas Domaske. Vor drei Jahren sorgte die Stiftung mit einem Betrag in Höhe von 17.000 Euro dafür, dass das Labor der Universitätsklinik und Poliklinik für Pädiatrie in Halle ein modernes Hochleistungsmikroskop mit Kamerafunktion erhielt. Das Gerät optimiert die Forschung von Krebserkrankungen im Kindes- und Jugendalter und erlaubt es den Forschenden, ihre Ergebnisse auf einer großen Leinwand zu präsentieren.
Eine weitere Forschungsinitiative der Klinik, die von der Stiftung finanziell gefördert wird, zielt auf die verbesserte Früherkennung eines Rezidivs, also der erneuten Erkrankung nach einer erfolgreichen Therapie. „Das kommt bei Kindern relativ häufig vor“, sagt Susann Schramm. „Glücklicherweise gibt es in diesem Bereich erfolgversprechende Forschungsergebnisse, die dazu beitragen könnten, Risiken anhand bestimmter Kriterien frühzeitiger zu erkennen.“