Schwerpunkte der Volkssolidarität Rostock-Stadt sind Kindertagesstätten, Betreutes Wohnen, Pflege, Jugendarbeit, Begegnungsstätten, Suchtberatung, Autismusambulanzen, Mahlzeitendienst, Jugendweihen und die Mitgliederarbeit.
1946
540
3.300
2.400 Kita-Plätze, 70 stationäre und 12 teilstationäre Pflegeplätze
2017
Dr. Frank Scherer studierte Betriebswirtschaftslehre und ist seit 2016 Geschäftsführer des Volkssolidarität Rostock-Stadt e.V. Zuvor war er in verschiedenen Positionen für Träger der Freien Wohlfahrtspflege tätig. Geschäftsführer
Homepage Volkssolidarität Kreisverband Rostock-StadtHerr Dr. Scherer, gerade erweitern Sie mit einer neuen Wohnanlage in Rostock-Evershagen Ihre Angebote für Senioren. Mit welchen bevorzugten Wohnformen rechnen Sie in Ihrem Verband in den kommenden Jahren?
Die Wohnanlage in Evershagen ist die jüngste von insgesamt sechs Wohnanlagen der Volkssolidarität Rostock. Neben der optionalen pflegerischen und hauswirtschaftlichen Versorgung unserer Bewohner geht es uns in erster Linie um das soziale Leben innerhalb der Wohnanlage. Unsere Mitarbeiterinnen vor Ort versuchen über die vielfältigen Angebote die soziale Anbindung der Bewohner zu organisieren. Nach unserer Überzeugung sind die regelmäßigen sozialen Kontakte im Alltag der große Mehrwert unserer Wohnanlagen. Die starke Nachfrage nach unseren Wohnungen zeigt, dass dieses Konzept angenommen wird.
Eine zentrale Zukunftsaufgabe der Sozialwirtschaft ist die Fachkräftesicherung. Was ist Ihnen im Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders wichtig?
Fachkräftegewinnung und -sicherung ist sogar die zentrale Zukunftsaufgabe. Hierbei ist die Schaffung einer attraktiven Lohn- und Gehaltsstruktur und der Einsatz von Incentives allerdings nur ein wichtiger Baustein, der in meinen Augen häufig etwas überbetont wird. Mindestens ebenso wichtig ist es, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein leistungsförderndes und motivierendes Arbeitsumfeld zu bieten. Hierfür ist die respektvolle und offene Kommunikation mit dem Vorgesetzten und innerhalb der Teams ebenso wichtig wie das Gefühl jedes Einzelnen, sein Arbeitsumfeld und die Arbeitsabläufe ein Stück weit gestalten zu können.
Sie befinden sich mitten in der Fusion mit dem VS-Kreisverband Mecklenburg-Mitte. Welche Chancen und Herausforderungen bringt das Verschmelzen der beiden Verbände mit sich?
Seit 2019 arbeiten wir an einer langfristigen Zusammenführung der Kreisverbände. Beide Kreisverbände haben ein ähnliches sozialwirtschaftliches Profil und eine ähnliche Größe, wobei die VS Mecklenburg-Mitte auch im ländlichen Bereich aktiv ist. Hauptaugenmerk liegt aktuell auf der Schaffung der notwendigen rechtlichen Strukturen und der Vereinheitlichung von administrativen Prozessen. Wir versprechen uns hiervon neben Effizienzsteigerungen im administrativen Bereich eine noch stärkere Professionalisierung in den einzelnen Tätigkeitsfeldern. Die neue Größe erlaubt es uns, ein noch höheres Maß an Fachlichkeit innerhalb der Organisation vorzuhalten, um sozialwirtschaftliche Themen aktiv gestalten zu können.
Die erforderlichen Umstellungen sind naturgemäß mit erhöhten Belastungen für die Mitarbeitenden verbunden. Für zusätzliche Herausforderungen hat das Corona-Umfeld der letzten Monate gesorgt, welche die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch sehr gut bewältigt haben. Generell können wir konstatieren, dass wir uns auf einem sehr guten Weg befinden.
Neben Kinderbetreuung und Seniorenpflege ist die Autismusambulanz ein besonderes Angebot der Rostocker Volkssolidarität. Wie unterstützt ihr Verband Menschen mit Autismus und ihre Familien?
Unsere Autismusambulanzen an den Standorten Rostock und Schwerin für autistische Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind Spezialeinrichtungen, die sich auf die Erkennung und Förderung autistischer Menschen sowie auf die Anleitung und Unterstützung des sozialen Umfeldes spezialisiert haben. Dazu arbeiten die hochqualifizierten Therapeutinnen und Therapeuten nicht nur in den spezifisch gestalteten Räumlichkeiten der Standorte, sondern suchen die Betroffenen und ihre sozialen Umfelder auch direkt vor Ort auf. So können wichtige Therapieinhalte direkt in den Lebensalltag als Erleichterungen für die Betroffenen eingebracht werden bzw. das gesamte Bezugs- und Kontaktsystem des Menschen mit Autismus bei Bedarf Beratung zum Umgang und besseren Verständnis erhalten. Dazu wird natürlich auch ein enger Kontakt zu den Eltern und Familienangehörigen hergestellt, indem jeder Klient seinen festen Therapeuten erhält (Bezugstherapeutensystem). Denn wenn sich das gesamte soziale Umfeld eines Betroffenen auch auf diese besonderen Menschen einstellt, kann die Entwicklung und Entfaltung eines Menschen mit Autismus optimal gefördert werden.
Neben der therapeutischen Arbeit als Hauptaufgabe bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ambulanzen auch Fortbildungen an und halten auch ein für alle Anfragenden und Interessierten kostenloses, weil ehrenamtliches, Beratungsangebot vor.
Sie arbeiten eng mit der SozialBank zusammen. Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit?
Die SozialBank hat seit 2017 mehrere Projekte der Volkssolidarität Rostock finanziert. Die Zusammenarbeit mit unseren Ansprechpartnern vor Ort gestaltete sich regelmäßig sehr angenehm und unkompliziert. Mit ihrem sehr guten Verständnis der besonderen sozialwirtschaftlichen Rahmenbedingungen agieren die Mitarbeiter sehr nahe am Kunden, sodass es immer gelungen ist, für die jeweiligen individuellen Gegebenheiten eine optimale Lösung zu finden und diese auch zuverlässig umzusetzen. Hervorzuheben ist auch die beratende Funktion der SozialBank, die wir als sehr hilfreich und wertvoll empfinden.
Wir würden uns freuen, wenn die SozialBank auch in Zukunft Projekte der Volkssolidarität Rostock begleitet.
© Volkssolidarität Regionalverband Rostock-Stadt