Waldkliniken Eisenberg

Als eine der führenden Fachkliniken für Orthopädie in Deutschland sind die Waldkliniken Eisenberg Experten für Knie, Hüfte, Wirbelsäule und Bewegungsapparat.

SozialBank
Kurz und komplett
Über die Organisation

Orthopädie Thüringens. Mit der Professur für Orthopädie des Universitätsklinikums Jena und dem Sitz des „Deutschen Zentrums für Orthopädie“ genießen sie einen hervorragenden Ruf, vor allem für ihre innovative Versorgung von Knie- und Hüftpatienten und ihre Forschungsarbeit zu Endoprothetik, Biomechanik und biologischen Implantatmaterialien. Daneben leisten die Waldkliniken Eisenberg die Grund- und Regelversorgung für die Menschen im Saale-Holzland-Kreis und behandeln pro Jahr ambulant und stationär über 50.000 Patient*innen. 

In der im Mai 2020 veröffentlichten Studie des F.A.Z. Institutes „Deutschlands beste Krankenhäuser“ wurden die Waldkliniken Eisenberg zum zweiten Mal in Folge als bestes Krankenhaus in der Kategorie 150 bis unter 300 Betten ausgezeichnet. Als Grundlage dienten die Qualitätsberichte aller Krankenhäuser und Bewertungen von drei großen Patientenportalen.

Gründungsjahr

1945

Mitarbeitende

750

Anzahl Betten

246, davon 11 Kinderbetten

Kunde der SozialBank seit

1994

Herr Thies, Sie haben einmal gesagt, Sie wollen ein Hotel bauen, das auch als Krankenhaus funktioniert. Was ist dabei herausgekommen?

Eine Klinik, die nicht nur so aussieht wie ein hochklassiges Hotel, sondern auch den gleichen Komfort bietet. Deshalb haben wir von der DEHOGA für unsere Hotelleistungen auch 4 bzw. sogar 5 Sterne bekommen. Das Hotel-Feeling beginnt schon bei der Ankunft in unserem Neubau. Wenn Sie unsere wunderschöne Lobby betreten, dann begrüßt sie an der Rezeption eine nette Dame oder ein freundlicher Herr. Ums Eck knistert ein Kaminfeuer und vom Bistro weht Ihnen der Duft von frisch gebackenem Brot entgegen. Und nein, wir sind keine Privatklinik, sondern ein Haus für alle. Alle unsere Zimmer bieten Sternekomfort, besonders schöne Bäder und Zugang zu einem Wintergarten. Auf unserer Komfortstation wartet noch exklusiverer Service auf Selbstzahler und Wahlleistungspatienten. Wir haben eine Lobby-Bar und drei Restaurants im Haus, die täglich frische Gerichte und gehobene Küche anbieten und die wir nach dem Ende der Corona-Krise hoffentlich bald auch so (und teilweise für die Öffentlichkeit) nutzen können, wie wir uns das vorstellen.

Wir sind aber auch immer noch ein Krankenhaus. Darum haben wir die Architektur unserem Pflegekonzept angepasst, das für noch mehr Vertrauen und Nähe zwischen Pflege und Gästen sorgt. Mit innovativen Materialien, die gut aussehen aber leicht zu desinfizieren sind, haben wir auch die Hygiene weiter verbessert. Wir sind also ein Haus, das medizinische Versorgung auf höchstem Niveau bietet und in dem Sie sich erholen können.

Stichwort „Healing Architecture“: Wie unterstützt die Architektur den Genesungsprozess?

Dass Architektur einen konkreten medizinischen Nutzen hat, das belegen wissenschaftliche Studien: Patienten brauchen nach operativen Eingriffen weniger Medikamente und verfügen über ein stärkeres Immunsystem, wenn sie sich in ihrer Umgebung wohl fühlen und einen Blick ins Grüne genießen können. Sie werden schneller gesund. Heilende Architektur ist es also dann, wenn – ein Gebäude, das Interieur oder die umgebende Landschaft – genau das schafft.

Unsere Zimmer sind deshalb nicht nur besonders schön, sie bieten auch alle einen Blick auf die herrliche Waldlandschaft. Die Gastronomie, das prasselnde Kaminfeuer – das alles dient einem Zweck: Unsere Gäste sollen sich rundum wohl fühlen und unser Haus genießen. Wir sind Sitz des Deutschen Zentrums für Orthopädie. Bei uns kommt es deshalb darauf an, die Patienten nach Operationen früh zu mobilisieren und auf die Beine zu bringen. Darauf ist das ganze Haus ausgerichtet. Unser erster Patient hat uns das schönste Lob überhaupt ausgesprochen: Er hat gesagt, dass er sich hier wie im Urlaub fühle. Genau das war unser Ziel. Wir sprechen nicht mehr über Patienten, wir reden über willkommene Gäste.

Ist das nicht sehr teuer? Wie lässt sich das finanzieren?

Unser Neubau war pro Kubikmeter auch nicht teurer als ein Haus in vergleichbarer Größe – obwohl es den Komfort eines gehobenen Hotels bietet. Wir haben das geschafft, weil wir beim Einkauf nicht blind in die Kiste der Krankenhausbedarfsanbieter gegriffen, sondern uns bei allen Anschaffungen gefragt haben: Was genau muss das Bett, der Stuhl, der Boden, die Tapete, das Badezimmer alles können? Und wer kann uns genau das am besten und am günstigsten liefern? Dieses Prinzip haben wir immer und immer wieder angewendet. Das war anstrengend, es hat sich aber gelohnt. Matteo Thun als Architekt mit all seiner Erfahrung war uns dabei eine große Hilfe.

Warum bauen nicht mehr Krankenhäuser so?

Ich denke, das liegt an unserem Gesundheitssystem. Es reproduziert immer wieder die gleichen Fehler, es fördert auch diese Fehler. Natürlich ist es auch anstrengend und kraftraubend, etwas grundlegend verändern und anders machen zu wollen. In unseren Neubau sind insgesamt zehn Jahre Denkarbeit geflossen. Das war eine lange Zeit und ein gewaltiger Kraftakt. Da braucht man einen langen Atem. Natürlich klappt nicht alles auf Anhieb. Es gibt Rückschläge und man trifft auch auf Widerstände, wenn man aus dem verknöcherten System ausbrechen will. Davon darf man sich nicht entmutigen lassen.

Wir haben als kommunales Krankenhaus aber auch das große Glück, sowohl bei unseren Eigentümern, dem Saale-Holzland-Kreis und dem Universitätsklinikum Jena, wie auch in der Politik und Verwaltung Ansprechpartner zu haben, die bereit sind neue Wege zu gehen. Das hat so vieles ermöglicht! Und dafür bin ich aufrichtig dankbar.

Woher haben Sie die Ideen? Was inspiriert Sie?

Als junger Mann habe ich eine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger gemacht. Was ich damals und dann während meiner gesamten Laufbahn an verschiedenen Häusern erlebte – hat mich entscheidend geprägt. Ich habe mich gefragt: Warum traut sich keiner, dieses oder jenes im Klinikalltag anders zu machen? Warum muss eine Klinik ein ungastlicher Ort sein? Und warum achtet man nicht stärker auf diejenigen, auf die es doch ankommt: die Patienten?

Damals hatte ich mir vorgenommen, das zu ändern, wenn ich einmal die Gelegenheit dazu haben sollte. Als im Jahr 2010 in Eisenberg darüber entschieden werden musste, langfristig ein in die Jahre gekommenes Bettenhaus zu ersetzen, habe ich die Chance ergriffen. Wir wollten dabei auch von denen lernen, die vieles bereits besser machen. Dazu haben wir über den Thüringer Tellerrand geschaut. Beeindruckt haben uns zum Beispiel Kliniken in den Niederlanden. Es gibt dort erstaunliche architektonische Lösungen und intelligente Konzepte in Sachen Pflege und Hygiene. Das eine Konzept, das als Blaupause über alle Krankenhäuser gestülpt werden kann, gibt es aber nicht. Wir mussten und wollten unseren eigenen Weg gehen und haben deshalb von Anfang an Mitarbeiter aller Abteilungen stark in Planung und Konzeption eingebunden.

Wir haben uns aber auch starke Partner gesucht, die mit uns auf einer Wellenlänge liegen und uns auf unserem Weg unterstützten. So kam es auch zur Zusammenarbeit mit Matteo Thun oder Salesforce, dem Weltmarktführer für CRM-Software. Gemeinsam arbeiteten wir an einer E-Health Cloud. Unter dem Namen „WKE Patientenportal“ läuft sie bereits. Das ist aber nur ein Beispiel von vielen. Wir gehen grundsätzlich nie den einfachen Weg. Wir hinterfragen alles und überlegen uns, wie wir Dinge bis ins kleinste Detail noch besser machen können.

Was haben Sie als Nächstes vor?

Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir unseren Beitrag dazu leisten, die Corona-Krise zu bewältigen. Nur das zählt im Moment. Das ist ein gewaltiger Kraftakt für alle unsere Mitarbeiter. Wir sind ja nicht nur eine orthopädischen Fachklinik, wir sind auch ein Haus der Grund- und Regelversorgung und tragen Verantwortung für die Menschen in der Region. Diese Aufgabe nehmen wir sehr ernst, alles andere muss deshalb erst einmal zurückstehen.

Langfristig wollen wir diesen fantastischen Standort in dieser herrlichen Waldlandschaft rund um Eisenberg aber nutzen, um den kompletten Heilungsprozess zu begleiten. Dafür werden wir ein Reha-Zentrum aufbauen. Das werden wir anpacken, wenn die Corona-Krise hoffentlich bald überwunden ist.

 

© Waldkliniken Eisenberg

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