Wie finanzieren sich eigentlich Unternehmen, Verbände und Stiftungen, die in den Branchen Soziales, Gesundheit und Bildung tätig sind? Also ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Spezialkliniken, aber auch Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Wohn- und Tageseinrichtungen für Kinder und Jugendliche?
Seit einem Jahrhundert gibt es dafür die Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank). Sie leistet erfolgreiche Arbeit für genau diese Organisationen und Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Als „Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“ am 10. März 1923 gegründet, feiert die Sozialbank in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund hatte das Institut am 7. September zu einem Empfang in Dresden eingeladen. Rund 120 Gäste aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und den Wohlfahrtsverbänden waren zum Weinfest ans Elbufer gekommen. Für die Sozialbank eine gute Gelegenheit, ihre Verbundenheit mit ihren Kunden und Gesellschaftern zu bekräftigen und zugleich das Jubiläumsmotto „Gemeinsam sozial wirksam“ mit Leben zu füllen.
In seiner Eröffnungsrede ging der Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Harald Schmitz sowohl auf die 100-jährige Geschichte als auch auf die aktuellen Herausforderungen der Bank ein. Heute noch sind die Gründungsorganisationen der Bank auch ihre Hauptanteilseigner: Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Auch der 1923 formulierte satzungsgemäße Auftrag ist bis heute nahezu unverändert geblieben: „Dazu zählten schon damals die Beschaffung von Geldmitteln und deren Gewährung als Darlehen für soziale Zwecke sowie die Verwaltung von Sparguthaben und die finanzielle und wirtschaftliche Beratung sozialer Einrichtungen und Organisationen“, erläuterte Schmitz. Er betonte, dass sich die Sozialbank längst als führendes Spezialkreditinstitut und Dienstleisterin in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft etabliert hat. „Im Mittelpunkt steht heute die Ergänzung des klassischen Bankgeschäfts um Dienstleistungen, die auf die speziellen Bedarfe der Kunden zugeschnitten sind.“
Zu den heutigen Themen der Bank gehören Nachhaltigkeit, Digitalisierung, demografischer Wandel und ein neues Gemeinwohlverständnis. „In diesen Zeiten ist die Sozial- und Gesundheitsbranche ganz besonders gefordert. Sie muss Wege finden, um mit den veränderten Umständen erfolgreich umzugehen. Dazu benötigt sie verlässliche Finanzierungsbedingungen und genügend Personal“, so Schmitz.
Thomas Nitzschner, Leiter der Geschäftsstelle Dresden, sagte: „Die enge und langjährige Verbundenheit mit unseren Kunden hier in Sachsen zeichnet uns aus. Als verlässlicher Partner beraten wir unsere Kunden in sämtlichen Bereichen des Sozialmanagements.“
Die am 1. Oktober 1992 eröffnete Geschäftsstelle in Dresden war der zweite Standort, an dem die Bank für Sozialwirtschaft in den damals neuen Bundesländern vertreten war. Vorrangiges Ziel war und ist es, soziale Organisationen in den östlichen Bundesländern beim Aufbau der Strukturen zu unterstützen und in finanzieller und betriebswirtschaftlicher Hinsicht zu beraten. Seit 2019 gehört die Geschäftsstelle Dresden gemeinsam mit den Geschäftsstellen in Leipzig, Erfurt und Magdeburg zur Regionaldirektion Ost, die seit August 2022 von Isabel Rost geleitet wird.