Die Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank) feiert in diesem Jahr in Erfurt ein Doppeljubiläum. Als „Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“ wurde sie am 10. März 1923 in Berlin gegründet und begeht in diesem Jahr damit ihr 100-jähriges Bestehen. Zugleich leistet die Erfurter Geschäftsstelle seit 30 Jahren erfolgreiche Arbeit für Organisationen und Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft in Thüringen.
Aus Anlass dieses Doppeljubiläums hatte die Sozialbank am Mittwoch zu einem Empfang mit rund 90 Gästen aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und den Wohlfahrtsverbänden in das Park Café von Schloss Molsdorf eingeladen. Der Vorstandsvorsitzende der Sozialbank, Prof. Dr. Harald Schmitz, betonte, wie wichtig die Präsenz der Bank in Thüringen sei.
Die 1993 eröffnete Repräsentanz in Erfurt war nach Leipzig und Dresden der dritte Standort, an dem die Bank für Sozialwirtschaft in den damals neuen Bundesländern vertreten war. Vorrangiges Ziel war und ist es, soziale Organisationen in den östlichen Bundesländern beim Aufbau der Strukturen zu unterstützen und in finanzieller und betriebswirtschaftlicher Hinsicht zu beraten. „Dies ist in ganz hervorragender Weise gelungen“, so Schmitz. Er betonte, dass man sich ganz bewusst seinerzeit für Thüringen entschieden habe. „Der Bedarf an grundlegenden Beratungsangeboten zu den wirtschaftlichen Grundlagen sozialer Arbeit, zu Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten sowie zu sozialpolitischen Fragestellungen nahm in Thüringen stark zu.“ Isabel Rost, Regionaldirektorin Ost, ergänzte: „Wir sind gemeinsam mit der Sozialwirtschaft in Thüringen gewachsen. Es war und ist wichtig, vor Ort präsent zu zeigen. Unsere Aufgabe ist es, täglich die Menschen über alle Branchen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und alle Trägergruppen hinweg, zu beraten.“
Seit 2019 gehört die Geschäftsstelle Erfurt zur Regionaldirektion Ost, die die Geschäftsstellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umfasst. Zum 1. Juli 2023 bezieht sie neue Geschäftsräume in der Bahnhofstraße 38 in Erfurt. „Wir stehen Ihnen wie gewohnt als Ansprechpartner zur Verfügung“, erklärt Rost. Gleichzeitig steht ein Führungswechsel bevor: Der langjährige Erfurter Geschäftsstellenleiter Eicke-Matthias Rost wechselt zum 1. September in die Bankzentrale nach Köln, wo er eine neue Position bei der Marktbereichsleitung übernehmen wird. Sein Nachfolger wird Daniel Höhn, der bereits seit 2008 als Senior-Firmenkundenbetreuer für die Sozialbank in Erfurt tätig ist.
In seiner Eröffnungsrede ging der Vorstandsvorsitzende Schmitz sowohl auf die 100-jährige Geschichte der Bank insgesamt ein als auch die aktuellen Herausforderungen der Bank. So sei der 1923 formulierte satzungsgemäße Auftrag bis heute nahezu unverändert geblieben: „Dazu zählten schon damals die Beschaffung von Geldmitteln und deren Gewährung als Darlehen für soziale Zwecke sowie die Verwaltung von Sparguthaben und die finanzielle und wirtschaftliche Beratung sozialer Einrichtungen und Organisationen“, erläuterte Schmitz.
Zu den heutigen Themen der Bank gehörten Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel und ein neues Gemeinwohlverständnis. „In diesen Zeiten ist die Sozial- und Gesundheitsbranche ganz besonders gefordert. Sie muss Wege finden, um mit den veränderten Umständen erfolgreich umzugehen. Dazu benötigt sie verlässliche Finanzierungsbedingungen und genügend Personal“, so Schmitz.
Die Verbundenheit der Sozialbank mit ihren Kunden und Gesellschaftern spiegele sich im Jubiläumsmotto wider: „Gemeinsam sozial wirksam“. Schmitz betonte, dass sich die Bank längst als führendes Spezialkreditinstitut und Dienstleisterin in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft etabliert hat. „Im Mittelpunkt steht heute die Ergänzung des klassischen Bankgeschäfts um Dienstleistungen, die auf die speziellen Bedarfe der Kunden zugeschnitten sind.“
Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr
Geschichten aus der Geschichte der Bank für Sozialwirtschaft, Zeitzeugenvideos, eine Chronik und vieles mehr finden sich auf der Jubiläumswebsite www.gemeinsam-sozial-wirksam.de.