Die Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank) feiert in diesem Jahr ein Doppeljubiläum an ihrem Kölner Standort. Als „Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“ wurde sie am 10. März 1923 in Berlin gegründet und begeht in diesem Jahr damit ihr 100-jähriges Bestehen. Zugleich leistet die Kölner Geschäftsstelle seit ihrer Eröffnung am 1. Juni 1948 seit 75 Jahren erfolgreiche Arbeit für Organisationen und Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Seit 1996 ist auch die Zentrale der Bank in Köln ansässig.
Aus Anlass dieses Doppeljubiläums hatte die Sozialbank am Donnerstag zu einem Empfang mit rund 120 Gästen aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und den Wohlfahrtsverbänden in die Event-Location des Kölner Zoos geladen. Der Vorstandsvorsitzende der Sozialbank, Prof. Dr. Harald Schmitz, betonte, wie wichtig der Standort Köln für die Sozialbank in den vergangenen Jahrzehnten gewesen sei. 30 Jahre lang sei die Niederlassung in Köln neben Berlin mit seiner „Insellage“ die einzige Niederlassung der Bank in der Bundesrepublik gewesen. „Der größte Teil der Bankgeschäfte wurde über die Niederlassung in Köln abgewickelt, zumal viele Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege ihren Sitz oder eine Vertretung in der nahen Bundeshauptstadt Bonn hatten“, so Schmitz.
Schmitz erläuterte, dass die Zweigstelle der „Hilfskasse“ in Köln 1948 zunächst als Ausweichstandort gegründet worden sei. In Berlin sei das Bankgebäude ausgebombt gewesen. Zudem habe die Bank einer „Ruhensanweisung“ unterlegen. Sie durfte keine Bankgeschäfte tätigen. Die Niederlassung Köln sollte „dem westdeutschen Bereich der Verbände, Anstalten und Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge und Wohlfahrtspflege eine leichtere Möglichkeit geben, sich in ihren finanziellen Angelegenheiten wieder unseres Institutes zu bedienen“, zitierte Schmitz aus einem Schreiben der „Hilfskasse“ vom 23. September 1949. Zunächst seien in der Niederlassung Köln nur Wiederaufbaudarlehen an gemeinnützige Organisationen vermittelt und Gutachten für Bundesbürgschaften erstellt worden. Erst 1954 wurde die Bank wieder zum Neugeschäft zugelassen
Regionaldirektor Markus Weber ergänzte, dass seit 1974 Köln der zweite juristische Sitz der Sozialbank sei. „Bis heute ist Köln die bundesweit größte Geschäftsstelle. Daher ist hier seit 2019 die Regionaldirektion West angesiedelt, die für die Geschäftsentwicklung in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz und im Saarland verantwortlich ist.“ Seit 2017 sind die Bankzentrale und die Kölner Geschäftsstelle gemeinsam in einem Neubau am Konrad-Adenauer-Ufer untergebracht. Die Bank hat sich längst als führendes Spezialkreditinstitut und Dienstleisterin in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft etabliert.
In seiner Eröffnungsrede ging der Vorstandsvorsitzende Schmitz auch auf die aktuellen Herausforderungen der Bank ein. „In diesen Zeiten ist die Sozial- und Gesundheitsbranche ganz besonders gefordert. Sie muss Wege finden, um mit den veränderten Umständen erfolgreich umzugehen. Dazu benötigt sie verlässliche Finanzierungsbedingungen und genügend Personal“, so Schmitz.
Die Verbundenheit der Sozialbank mit ihren Kunden und Gesellschaftern spiegele sich auch im Jubiläumsmotto wider: „Gemeinsam sozial wirksam“. Heute noch sind die Gründungsorganisationen der Bank auch ihre Hauptanteilseigner: Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr
Geschichten aus der Geschichte der Bank für Sozialwirtschaft, Zeitzeugenvideos, eine Chronik und vieles mehr finden sich auf der Jubiläumswebsite www.gemeinsam-sozial-wirksam.de.