Seit einem Jahrhundert leistet die Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank) erfolgreiche Arbeit für Organisationen und Institutionen der Sozial- und Gesundheitswirtschaft in Deutschland. Als „Hilfskasse gemeinnütziger Wohlfahrtseinrichtungen Deutschlands“ am 10. März 1923 gegründet, feiert die Sozialbank in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die Zeiten haben sich geändert – die Herausforderungen sind nach wie vor groß: Steigende Kosten, zunehmender Personalmangel, eine alternde Gesellschaft und höhere Anforderungen stehen bei vielen Einrichtungen stagnierende Leistungsvergütungen gegenüber. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungsinfrastruktur sind die Finanzierung und Förderung sozialer Projekte essentiell. „In diesen Zeiten ist die Sozial- und Gesundheitsbranche wieder ganz besonders gefordert. Die Zahl der Hilfebedürftigen wächst, während gleichzeitig immer mehr Fachpersonal fehlt. Es gilt, neue Wege zu finden, um erfolgreich mit den veränderten Umständen umzugehen. Dazu sind verlässliche Finanzierungsbedingungen unabdingbar und dringend notwendig“, so Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Bank für Sozialwirtschaft.
Hilfe für die Helfer
Seit einem Jahrhundert bringt die Sozialbank nach dem Leitsatz „Hilfe für die Helfer“ Menschen und Organisationen zusammen, die erfolgreich das Gemeinwohl stärken. Die Verbundenheit der Sozialbank mit ihren Kunden und Gesellschaftern spiegelt sich im Jubiläumsmotto wider: „Gemeinsam sozial wirksam“. Heute noch sind die Gründungsorganisationen der Bank auch ihre Hauptanteilseigner: Deutscher Caritasverband, Diakonie Deutschland, Arbeiterwohlfahrt, Deutsches Rotes Kreuz, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband und Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Gleicher Satzungsauftrag – geändertes Aufgabenspektrum
Auch der satzungsgemäße Auftrag ist bis heute nahezu unverändert geblieben: Dazu zählte schon 1923 die Beschaffung von Geldmitteln und deren Gewährung als Darlehen an gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtungen sowie die Verwaltung von Sparguthaben und die finanzielle und wirtschaftliche Beratung der Wohlfahrtseinrichtungen.
Geändert hat sich das Aufgabenspektrum der Bank. Insbesondere der Einstieg in das Universalbankgeschäft Mitte der 70er Jahre bedeutete eine zentrale strategische Entscheidung. Im Zuge dessen beschloss die Sozialbank, ihren Kundinnen und Kunden auch regionale Anlaufstellen anzubieten und eröffnete bundesweit mehrere Geschäftsstellen. Nach der Wende expandierte die Sozialbank nicht nur in die neuen Bundesländer, sondern gründete auch in den alten Ländern weitere Niederlassungen. Inzwischen ist die Sozialbank eine Aktiengesellschaft mit deutschlandweit 15 Standorten und einem Büro in Brüssel.
Zwischen demografischem Wandel und Digitalisierung
Heute sind es vor allem die Themen Transformation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit, demografischer Wandel und neues Gemeinwohlverständnis, die die Sozialbank intensiv beschäftigen. Die Bank hat sich längst als führendes Spezialkreditinstitut und Dienstleisterin in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft etabliert. Im Mittelpunkt steht die Ergänzung des klassischen Bankgeschäfts um Dienstleistungen, die auf die speziellen Bedarfe der Kunden zugeschnitten sind. Den Leistungen liegt ein klares Selbstverständnis zugrunde, erklärt Schmitz: „Seit einem Jahrhundert bringen wir Menschen zusammen, die erfolgreich das Gemeinwohl stärken. Unser Auftrag ist es, diese Menschen dabei zu unterstützen. Sozialbanking bedeutet für uns: Wir stiften nachhaltig sozialen Nutzen und setzen uns für eine Gesellschaft des sozialen Zusammenhalts ein. Seit 1923 und in Zukunft.“
Weitere Informationen zum Jubiläumsjahr
Geschichten aus der Geschichte der Bank für Sozialwirtschaft, Zeitzeugenvideos, eine Chronik und vieles mehr finden sich auf der Jubiläumswebsite www.gemeinsam-sozial-wirksam.de
Geschäftliche Entwicklung der Bank für Sozialwirtschaft
Die Bank für Sozialwirtschaft blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück: Im Kreditgeschäft konnten Neuzusagen von mehr als 1 Mrd. Euro erzielt und das Zinsergebnis gesteigert werden. Das Provisionsergebnis erhöhte sich ebenfalls deutlich. Das gute Betriebsergebnis ermöglicht eine weitere Erhöhung der Vorsorgereserven. „Wir verzeichnen eine stabile Nachfrage nach Krediten. Der Investitionsbedarf in unseren Kundenbranchen ist weiterhin sehr hoch. Vor allem die Finanzierung der Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsstrategien unserer Kunden wird an Bedeutung zunehmen“, so Prof. Schmitz. Außerdem konnte die Bank ihr Dienstleistungsangebot im Bereich digitaler Lösungen ausbauen. Die digitalen Anfragestrecken für Online-Kredite und Factoring sowie für Zuschüsse richten sich dabei an den spezifischen Kundenbedürfnissen der Branche aus. „Die kontinuierlich wachsende Zahl der Anfragen und Abschlüsse zeigt, dass insbesondere Neukunden über digitale Kanäle gut erreicht werden“, erklärt Schmitz. Weitere digitale Anfragestrecken seien in Vorbereitung. Auch die Dienstleistungen für spendensammelnde Organisationen werden digital weiterentwickelt. Schmitz: „Auf die Geschäftsentwicklung in diesem und im kommenden Jahr blicken wir daher optimistisch.“