Die Unternehmensgruppe der bisherigen Bank für Sozialwirtschaft AG stellt sich organisatorisch neu auf: Mit der durch die Europäische Zentralbank erteilten neuen Banklizenz wechselt das führende Kreditinstitut der Sozialwirtschaft in eine Holding-Struktur mit operativ weitgehend eigenständig agierenden Geschäftsbereichen. Als Holding steuert die BFS SozialFinanz AG zukünftig ihre Tochterunternehmen SozialBank, SozialFactoring und SozialGestaltung strategisch im Sinne ihrer Hauptanteilseigner aus der Freien Wohlfahrtspflege. Ziel der neuen Aufstellung ist es, die Kundenorientierung und die Flexibilität durch mehr Eigenverantwortung der operativen Geschäftsbereiche zu stärken. Gleichzeitig eröffnet sich die SozialFinanz-Gruppe über die Thesaurierung von Gewinnen hinaus neue Optionen, ihr Wachstum unter Wahrung der bewährten Gesellschafterstruktur zu finanzieren.
Prof. Dr. Harald Schmitz, in Personalunion Vorstandsvorsitzender von Holding und SozialBank, sagt: „Wir haben eine strategische Weichenstellung vorgenommen und machen uns mit der neuen Konzernstruktur fit für die nächsten 100 Jahre. Im sich konsolidierenden Wachstumsmarkt der Sozial- und Gesundheitswirtschaft werden wir unsere führende Position ausbauen und in der neuen Struktur als aktiver Gestalter das Potenzial für die SozialFinanz-Gruppe noch besser heben können."
Die neue Holding BFS SozialFinanz AG wird operativ nicht in Erscheinung treten. Unter ihrem Dach firmieren zunächst insgesamt fünf Tochterunternehmen: die SozialBank AG, die mit neuer Banklizenz das Bankgeschäft als Rechtsnachfolgerin der Bank für Sozialwirtschaft AG betreibt, die SozialFactoring GmbH, die Beratungsgesellschaft SozialGestaltung GmbH, die Immobiliengesellschaft HDS Haus der Sozialwirtschaft GmbH & Co. KG, sowie das Beteiligungsunternehmen BFS Abrechnungs GmbH. Die SozialBank wird somit von der Mutter- zur Schwestergesellschaft der anderen Konzerneinheiten.
Die Trennung der aufsichtsrechtlich regulierten und nicht regulierten Geschäftsbereiche stärkt die Wettbewerbs- und Kooperationsfähigkeit der einzelnen Gesellschaften und ermöglicht ihnen eine konsequentere und flexiblere Kundenorientierung. Die bewährten branchenfokussierten Ansprechpartner und Dienstleistungen bleiben unverändert erhalten und werden den sich wandelnden Kundenbedürfnissen anpassend weiterentwickelt.
Prof. Dr. Harald Schmitz: „Die neue Struktur unseres Konzerns bietet vielfältige Chancen und festigt zugleich unsere Verankerung in der Freien Wohlfahrtspflege. Wir verbinden Tradition mit Innovation und schaffen beste Voraussetzungen dafür, gemeinsam mit unseren Gesellschaftern und Kunden auch in Zukunft nachhaltig sozialen Nutzen zu stiften.“ Nachdem die Bank im vergangenen Jahr ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert hat, beginne mit der neuen Struktur eine „neue Epoche“, so Schmitz weiter. „Wir beobachten den Markt aus einer Position der Stärke und können mit unserer neuen Struktur sehr flexibel auf neue Entwicklungen reagieren. Denn sowohl unsere Kundenmärkte als auch der Bankenmarkt befinden sich in einer Transformation und Konsolidierung.“
Dr. Matthias Berger, Aufsichtsratsvorsitzender der Bank und der Holding, betont die operativen Vorteile der Holding-Struktur: „Sie erlaubt es, freier als bisher Entwicklungen in den einzelnen Geschäftsbereichen des Konzerns aufzunehmen, neue Angebote aufzulegen, mit anderen Anbietern zu kooperieren und somit insgesamt das Leistungsportfolio im Interesse der Kunden immer weiter zu optimieren. Gleichzeitig wird die Rolle der Wohlfahrtsverbände als Gründer, Hauptaktionäre und maßgebliche Gestalter des Konzerns gesichert.“
Der neuen Holding-Struktur hatte die Hauptversammlung bereits im Juni 2024 zugestimmt. „Für die Ausgliederung des Bankbetriebs in eine Tochtergesellschaft der neuen Holding war die Beantragung einer neuen Banklizenz bei der EZB notwendig. Das war ein Kraftakt, doch es hat sich gelohnt: Mit dem erfolgreich beschrittenen Weg sichern wir langfristig die Erfüllung unseres Satzungsauftrags als starker Finanzpartner und Berater der Sozial- und Gesundheitswirtschaft“, sagt Prof. Schmitz. Die Umfirmierung der Gesellschaften zu einer Markenfamilie wurde seit Herbst 2023 kontinuierlich vollzogen. Parallel dazu wurde auch der gesamte Außenauftritt der SozialFinanz-Gruppe neugestaltet. So wurde aus der Bank für Sozialwirtschaft die SozialBank.
Die neue Struktur der SozialFinanz-Gruppe ist die logische Konsequenz aus einem 2018 gestarteten Transformationsprozess zur strategischen Neuausrichtung, mit dem die Unternehmensgruppe ihr erfolgreiches Geschäftsmodell zukunftsfest macht. Im operativen Mittelpunkt steht die Ergänzung des klassischen Bankgeschäfts um innovative Dienstleistungen, die auf die Transformation und Bedarfe der Kunden zugeschnitten sind.