Presseinformation

Zweiter Band der Fachserie „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit“ zeigt Handlungsbedarf sozialer Organisationen auf

  • Die Anforderungen sind weitgehend bekannt, doch es besteht vielfältiger Unterstützungsbedarf
  • Je nach Geschäftsfeld können bis zu 90 Prozent der Unternehmen erforderliche Nachhaltigkeitsinvestitionen nicht oder nur teilweise tätigen
  • Handlungsempfehlungen für soziale Organisationen und politische Entscheidungsträger

Die Bank für Sozialwirtschaft (Sozialbank) hat den zweiten Band ihrer Fachserie „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit in der Sozialwirtschaft“ veröffentlicht. Die Reihe nimmt die Rahmenbedingungen und Anforderungen an ein nachhaltiges Sozial- und Gesundheitswesen in den Blick. Sie untersucht auf Basis einer empirischen Erhebung die strategischen und operativen Ansätze zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten in der betrieblichen Praxis und im Immobilienbestand. Hieraus werden Handlungsoptionen für soziale Organisationen, Verbände und die Politik abgeleitet.

Der nun vorliegende zweite Band „Nachhaltigkeit als Wegweiser für die Unternehmensentwicklung“ widmet sich Handlungsfeldern für Unternehmen und den notwendigen politischen Rahmenbedingungen. Er basiert auf den Ergebnissen der Umfrage zu Chancen und Herausforderungen von Nachhaltigkeit in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft, welche die Bank für Sozialwirtschaft und die BFS Service GmbH Ende 2022 zusammen mit den Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege, dem Verband Deutscher Alten- und Behindertenhilfe (VDAB) und der Universität zu Köln durchgeführt haben.

Auch wenn die steigenden Anforderungen bezüglich Nachhaltigkeit weitgehend bekannt sind: Vielen sozialen Organisationen mangelt es an Personal und Eigenmitteln, um Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen, ergibt die Umfrage. So können je nach Geschäftsfeld zwischen ca. 80 Prozent und 90 Prozent der Unternehmen erforderliche Investitionen in Nachhaltigkeit in naher Zukunft nur teilweise oder gar nicht tätigen. Bis zu 60 Prozent der Organisationen sehen sich nicht in der Lage, eine*n Nachhaltigkeitsbeauftragte*n zu benennen.

„Der Handlungsbedarf ist bereits enorm und steigt weiter. Für die langfristige Wertschöpfung und als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist Nachhaltigkeit ein Kernelement jeder Unternehmensstrategie. Insbesondere für soziale Organisationen ist es unerlässlich, rechtzeitig Nachhaltigkeitskriterien in ihre betrieblichen Handlungsfelder einzubeziehen und sich auf die erforderliche Berichterstattung vorzubereiten“, sagt Prof. Dr. Harald Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Sozialbank. Die Nachhaltigkeitsstrategie und Dokumentation der nachhaltigen Unternehmensführung beeinflussen in Zukunft Finanzierungsbedingungen und den Zugang zum Kredit- und Kapitalmarkt.

„Der neue Report schafft Transparenz darüber, inwieweit soziale Organisationen auf diese Aufgaben vorbereitet sind und zeigt auf, was zu tun ist“, sagt Susanne Leciejewski, Geschäftsleiterin Beratung bei der BFS Service. „Nicht nur die Organisationen selbst sind gefordert. Es müssen auch die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie ihr riesiges Nachhaltigkeitspotenzial ausschöpfen können“.

Die Sozial- und Gesundheitswirtschaft ist ein maßgeblicher Hebel für das Gelingen der sozial-ökologische Wende. Die Verantwortung für eine uneingeschränkte Entfaltung dieser Hebelkraft liegt nicht zuletzt bei der Politik. Neben zentralen Handlungsfeldern auf betrieblicher Ebene benennt die Publikation auch politische Maßnahmen zur Schaffung angemessener Rahmenbedingungen.

Der im Sommer 2022 veröffentlichte erste Band der Publikationsreihe gibt einen Überblick über die einzelnen Aspekte von Nachhaltigkeit und die gesetzlichen Anforderungen an eine nachhaltige Betriebsführung. Der dritte Band, der sich derzeit in Vorbereitung befindet, wird sich mit Anwendungsbeispielen für die betriebliche Praxis befassen.

Schreiben Sie uns!